shutterstock_2194465137.jpg

Kein anderer Lebensraum kann mehr Kohlestoff speichern als intakte, nasse Moorlandschaften. (Symbolfoto) © Maksim Safaniuk/Shutterstock.com

Deutschland

Wiedervernässung von Mooren

Ein Artikel von Alexandra Pickner (bearbeitet) | 31.01.2024 - 08:59

Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) fördert die Wiedervernässung der Moore mit 10,7 Mio. Euro im niedersächsischen Teufelsmoor. Wiedervernässte Moore tragen entscheidend zum Klimaschutz bei. Seit Generationen leben viele Bauernfamilien auf Moorstandorten, deren Vorfahren das Land mühevoll urbar gemacht haben. Es braucht Lösungen mit den Betroffenen, es muss sich für die Landwirtschaft lohnen mitzumachen und klimafreundliche zu wirtschaften.

Bund und Länder haben mit der Zielvereinbarung zum Moorschutz die Grundlage für flächenwirksamen Moorbodenschutz geschaffen. Das gemeinsame Ziel ist, die jährlichen Treibhausgasemissionen aus Moorböden bis zum Jahr 2030 um fünf Millionen Tonnen Kohlendioxid-Äquivalent zu senken. Ziel des Vorhabens ist die Etablierung einer angepassten Nutzung wiedervernässter Moorflächen in einem praxisrelevanten Maßstab von bis zu 200 ha und die Einrichtung einer innovativen, wirtschaftlich tragfähigen Wertschöpfungskette für die erzeugte Biomasse aus Nassbewirtschaftung. Es umfasst die Flächenauswahl und -vorbereitung, die Vernässung und Flächenbewirtschaftung sowie die Verwertung und Vermarktung von Aufwüchsen. Das transdisziplinäre Projekt nutzt einen Living Lab-Kooperationsansatz, um Lösungen für wirtschaftlich tragfähige Wertschöpfungsketten für Produkte aus Paludikulturen zu entwickeln. Paludikulturen (wie z.B. Schilf, Rohrkolben und Nassgräser) wachsen ausschließlich auf nassen Standorten. Das Nutzungsspektrum erstreckt sich von Dämmstoffen bis hin zu Torfersatzprodukten.

Hintergrundinfo:
Mehrere Modell- und Demonstrationsvorhaben sollen zeigen, wie die Umstellung von der Planung über die Wiedervernässung bis hin zur Neuausrichtung der Flächennutzung in der Praxis funktioniert. 100 Mio. Euro stellt das BMEL für die nächsten zehn Jahr dafür zur Verfügung. Ein weiterer wichtiger Part soll eine Bundesförderrichtlinie im Rahmen des Aktionsprogramms Natürlicher Klimaschutz werden. Diese wird auf den seit Jahren laufenden Aktivitäten der Länder und des Bundes aufbauen und den Moorbodenschutz flächenwirksam unterstützen.


Quelle: BMEL