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„Mini-Wälder“ in Großstädten bieten enorme Vorteile und sind ein praktisches und kosteneffektives Mittel zur ökologischen Aufwertung von städtischen Flächen. (Symbolfoto) © Pixel-Shot/Shutterstock.com

Wien

Neues Wäldchen

Ein Artikel von Alexandra Pickner (bearbeitet) | 06.12.2023 - 08:41

Der dichte, zügig wachsende Mini-Wald in der Größe eines Tennisplatzes befindet sich in der Linzer Straße/Ecke Molischgasse in Wien-Penzing. Penzing ist ein Bezirk mit vielen Grünflächen, er hat aber auch viele dicht bebaute Bereiche. Das Wäldchen wirkt sich positiv auf das Kleinklima aus und bietet Lebensraum für heimische Tier- und Pflanzenarten. Jede Form von Abkühlung in dicht bebauten Gebieten ist willkommen. Außerdem soll das Wäldchen für Anrainer ein intensives Naturerlebnis direkt vor der Haustüre ermöglichen. Bei diesem Wäldchen sind viele verschiedenen Baum- und Strauchsetzlinge eng aneinandergesetzt worden. Zu finden ist unter anderem Feldahorn, Winterlinde, Flaumeiche, Weißdorn oder Hopfenbuche.

Die „Wiener Wäldchen“ sind sehr dichte, biodiverse und schnell wachsende Flächen, die nach dem Prinzip der Miyawaki-Methode (Tiny Forest) angelegt wurden. Aufgrund der geringen Mindestgröße und des schnellen Wachstums sind sie bestens geeignet um städtische Kleinflächen aufzuwerten. Durch ihren geringen Pflege- und Erhaltungsaufwand sind diese Flächen ein praktisches und kosteneffektives Mittel um resiliente Baumstandorte zu schaffen. Die Flächen dienen auch als Bodenschutz, helfen beim Regenwassermanagement und tragen zur Luftverbesserung bei.

Die Miyawaki-Methode

Die Methode hat zum Ziel, durch gezielte Aufforstung nach rund 15 bis 20 Jahren einen natürlichen Wald entstehen zu lassen. Folgende Schritte sind vorab notwendig:
 - genaue Bodenanalyse sowie die Prüfung der Gegebenheiten vor Ort
- Stärkung der Bodenqualität durch Auflockerung, Bodenabtragung oder Anreicherung mit natürlichem Dünger
- Anpflanzung von 15 bis 100 verschiedenen Baum- und Strauchsetzlingen, die typischerweise in der Region vorkommen. Die Setzlinge werden sehr eng, rund 3 bis 4 Stück pro Quadratmeter, gepflanzt
- Die Fläche wird umzäunt, rund 3 Jahre lang regelmäßig bewässert und gejätet und wird dann sich selbst überlassen.


Quelle: OTS/Wien.gv