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Die Preise für Düngemittel sind stark gestiegen, es wäre notwendig, Abfallströme in allen Bereichen zu nutzen © Alchemist from India/Shutterstock.com

Veranstaltung

Fossil- und emissionsfreie Landwirtschaft ist möglich

Ein Artikel von Renate Stoiber (bearbeitet) | 07.11.2022 - 15:15

Die aktuelle Teuerungswelle betrifft auch die Landwirtschaft, es gäbe aber genug Einsparungsbereiche und Ersatzmöglichkeiten mit fossilfreien Alternativen, das betonte Alexander Bauer vom Institut für Landtechnik der Universität für Bodenkultur (BOKU) Wien und Organisator der Veranstaltung. Dazu zählen Bereiche des Einsatzes von regenerativen Energien, Düngung und Pflanzenschutz, Humusaufbau und Pflanzenkohle, Einsparpotenzial durch die teilflächenspezifische Bodenbearbeitung sowie die Verwendung von „grünem Stickstoff“ (Synthese durch erneuerbare Energien).

Die notwendigen Technologien und Innovationen sind vorhanden, sie müssten nur zum Einsatz kommen. Derzeit klaffen allerdings technische Lösungen auf der einen Seite und Marktanreize auf der anderen Seite auseinander, wie die Experten auf der Veranstaltung erklärten. „Für den Wechsel zu fossilfreien Energieträgern braucht es neben der Förderung von Innovationen auch eine starke interdisziplinäre Zusammenarbeit - und eine klare Regulierung durch die Politik“, so Bauer.

Abfallströme nutzen, wo es geht

Die Preise von Düngemitteln sind durch die Energiekrise bis zum doppelten Preis oder noch mehr angestiegen. Es wäre notwendig, Abfallströme in allen Bereichen zu nutzen, Nährstoffe aus Abwässern rückzugewinnen und zu verhindern, dass Düngemittel ausgewaschen werden. Vordringliches Ziel sei, Nährstoffkreisläufe zu schließen und dabei auch Humus und Kompost vermehrt als CO2-Speicher zu nutzen oder mit Hilfe technischer Lösungen, CO2 aus der Atmosphäre zu ziehen.

Zur Sicherung der fossilfreien Landwirtschaft und nachhaltiger Bewirtschaftung brauche man Bewertungsmethoden neben der bereits etablierten Ökobilanz, die einzelne Produkte bewertet. Hier wäre Corporate Carbon Footprints zu erwähnen, die sich bei der Bewertung auf ganze Betriebe beziehen. „Gerade für die Bewertung auf betrieblicher Ebene in Land- und Forstwirtschaft gibt es derzeit auch viele neue Richtlinien und Guidelines, die eine nachhaltige Entwicklung sichern“, so Bauer.


Quelle: aiz.info