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Die Kostenexplosion trifft die steirischen Paradeiser-Bauern hart © LK Stmk/Danner

Produktionskosten

Steirische Tomaten-Bauern stöhnen

Ein Artikel von Renate Stoiber (bearbeitet) | 03.08.2022 - 15:27

Trotz ressourcenschonendem Anbau steigen die Produktionskosten für die steirischen Tomaten-Bauern in enorme Höhen: Die Preise für Düngemittel sind seit 2021 um 115% angestiegen, der Dieselpreis liegt um 72% höher als im März 2021. Und auch die Kosten für Erntehelfer sind um 19% angestiegen.

Franz Titschenbacher, Landwirtschaftskammer-Präsident: „Die davongaloppierenden Produktionskosten und die zu geringen Erzeugerpreise bringen die Produzenten in ärgste Bedrängnis.“ Es brauche Wertschätzung und dauerhaft höhere Preise, um die Sparte zukunftsfit auszurichten.

Vorzüge sind auf den ersten Blick nicht sichtbar

Die steirischen Sommer-Tomaten haben vom Juni bis in den Oktober Saison und werden in den kleinstrukturierten Betrieben mit viel Handarbeit in humusreicher Erde und ohne Einsatz von fossiler Energie in unbeheizten Folienhäusern gezogen. Zum Schutz der Pflanzen kommen gezielt Nützlinge zum Einsatz. Durch den regionalen Anbau bleiben die Transportwege kurz, die steigen Produktionskosten treffen die Erzeuger aber hart.

Am „Tag der Paradeiser“ ruft der Obmann der steirischen Gemüsebauern, Fritz Rauer deshalb auf, die heimischen Produzenten durch die Kaufentscheidung zu unterstützen, denn regional einkaufen hat für uns alle einen positven Effekt. Wenn jeder steirischen Haushalt pro Monat 3,50 Euro an ausländischen Lebensmitteln durch heimische ersetze, dann könnten 500 neue Arbeitsplätze entstehen.

Mit einer Gesamtfläche von 40 ha im Tomatenanbau liegt die Steiermark an dritter Stelle im Bundesländerranking und mit einem Pro-Kopf-Verbrauch von 30 kg ist das fruchtige Gemüse das Lieblingsgemüse der Steirer. Heuer werden in den 60 bäuerlichen Betrieben im Grazer Raum und der Südoststeiermark ca. 8.000 t Tomaten geerntet.


Quelle: LK Stmk