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Saisonales Obst und Gemüse ist z.T. billiger als im Vorjahr, das farbenprächtige Aussehen wird ihnen aber z.T. zum Verhängnis © Smileus/Shutterstock.com

Inflation

Gemüse und Obst sind keine Preistreiber

Ein Artikel von Renate Stoiber (bearbeitet) | 02.08.2022 - 16:42

Einige Obst- und Gemüsesorten sind im Vergleich zum vergangenen Jahr sogar günstiger geworden, bei Obst zeigt sich das über alle Warengruppen hinweg im Juni, bei Gemüse waren Salate, Kohl-, Wurzel- und Zwiebelgemüse günstiger als im Vorjahr. Das belegen aktuelle Preisdaten und eine Befragung bei Obst- und Gemüseerzeugerorganisationen, wie Fruchtportal, das Informationsportal für den internationalen Handel mit Obst und Gemüse, berichtet.

Farbenpracht hat Schattenseiten

Der Geschäftsführer der Bundesvereinigung der Erzeugerorganisationen Obst und Gemüse (BVEO), Dr. Christian Weseloh betont, das Verbraucher das allerdings oft nicht so wahrnehmen: „Die Menschen müssen wissen: Wer heute Obst und Gemüse kauft, bekommt für sein Geld die gleiche Menge und Qualität wie vergangenes Jahr.“ Ein Grund dafür sei die „Macht der Bilder“, denn wenn über die steigenden Preise berichtet wird, seien oft Bilder von frischem Obst und Gemüse zu sehen. Hier zeigt sich die „negative“ Auswirkung der ansprechenden Farben.

Im Gegensatz zu den Käufern stellt die derzeitige Lage die Obst- und Gemüseerzeuger vor große Herausforderungen. Man hört von ca. 20% höheren Kosten – Energie- und Betriebsmittelpreise steigen genauso wir Transport- und Verpackungsausgaben. Auch eine eingeschränkte Verfügbarkeit von Produktionsmitteln lässt die Kosten ansteigen. „Die Betriebe haben in den vergangenen Jahren aufgrund des hohen Wettbewerbsdrucks alle vorhandenen Einsparpotenziale bereits ausgereizt, sodass heute keine Spielräume mehr vorhanden sind“, erklärt Weseloh.

Daher betrachtet er auch die steigende Menge von Billigimporten aus dem Ausland in den Regalen mit großer Sorge. Regionale Betriebe werden dadurch an den Rand und aus dem Markt gedrängt.


Quelle: Fruchtportal/BVEO