Wie ein neues Merkblatt von Agroscope zusammenfasst, können Blühstreifen nicht nur im Freiland, sondern auch im geschützten Anbau unter Glas und Folie mit der Förderung von Nützlingen eine wichtige Funktion in der Schädlingsbekämpfung übernehmen. Besonders gut eignen sich dafür die äußeren Ränder, die nicht für den Anbau genutzt werden, aber auch zwischen den Kulturreihen sind Blühstreifen möglich. Wenn möglich sind zur Bewässerung Tropfschläuche vorzuziehen, da eine Beregnung die Nützlinge stören könnte.
Pflanzenwahl und Timing entscheidend
Welche Pflanzen Verwendung finden, hängt von den angebauten Kulturen, den Hauptschädlingen und deren Gegenspielern ab. Die meisten Nützlinge haben eine kurze Zunge, deshalb eignen sich v. a. flache Blüten wie die Ringelblume oder Schargarbe gut. Zugleich muss darauf geachtet werden, dass die Pflanzen nicht als Wirtspflanzen für Schädlinge oder Krankheiten dienen. Weitere wichtige Aspekte sind die einfache Aufzucht (Winterhärte), Kleinwüchsigkeit und Blühzeitpunkt, wenn Nützlinge auf die Blüten angewiesen sind. Dabei braucht der Blühstreifen gar kein großes Ausmaß haben, ein reichliches Blütenangebot ist das Wichtigste – z. B. reichen bereits 5 bis 10 Ringelblumen um 100 m2 Tomaten vor der Tomatenminiermotte zu schützen.
Bei der Anlage des Blühstreifen kann es besser sein, die Pflanzen nicht auszusäen, sondern in Töpfen vorzuziehen und dann ein bis 1,5 Monate vor der Hauptkultur-Aussaat auszupflanzen. So können Sie unregelmäßigen Bewuchs und Unkrautwuchs vermeiden. Mit dem richtigen Timing kann der Blühstreifen seine positiven Effekte bis ins nächste Jahr ausdehnen und ein Gleichgewicht zwischen Nützlingen und Schädlingen spielt sich ein. Auch die Übertragung in andere Kulturen ist möglich, wenn Pflanzenteile, die reich an Nützlingen sind, abgeschnitten werden und in geschlossenen Behältern in die zu schützende Kultur gebracht werden.
Merkblatt: Blühstreifen für Nützlinge im gedeckten Anbau
Quelle: Agroscope
