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Im Unterglasanbau kommt zu den anderen Unsicherheiten erschwerend die CO2-Bepreisung dazu © Marcell Faber/Shutterstock.com

Deutschland

Preiskapriolen machen Sorgen

Ein Artikel von Renate Stoiber (bearbeitet) | 23.11.2021 - 15:51

Die Pandemie machte die Bedeutung der heimischen Produktion und des hohen Selbstversorgungsgrades nicht nur in Österreich sondern auch bei unseren nördlichen Nachbarn deutlich. In Deutschland werde es für die Produzenten aber immer schwieriger, kostendeckend geschweige denn gewinnbringend zu produzieren, betont Christian Ufen, Vorsitzender der Bundesfachgruppe Gemüsebau (BfG) im Zentralverband Gartenbau e. V. (ZVG). So können sie auch nötige Investition in mehr Umwelt- und Klimaschutz kaum mehr leisten.

Die kommende Saison sei aufgrund von steigenden Energie- und Betriebsmittelpreisen akut gefährdet, die Düngemittelpreise für Freilandanbau sowie die Energiepreise (auch für Holz) gingen durch die Decke, wie Ufen betont. Für Unterglasbetriebe komme erschwerend noch die CO2-Bepreisung dazu. Das Antragsverfahren zur Aufnahme in die Carbon-Leakage-Verordnung sei ein Bürokratiemonster, die Politik müsse ein praxistaugliches Verfahren ermöglichen.

Außerdem sei die Versorgung mit ausreichend Beregnungswasser in Gefahr, teilweise stufen Wasserversorger den Gartenbau bereits als zweitrangig ein. Auch der Eingriff in die Lohnstruktur durch die Politik verunsichere die Branche. Insgesamt sei durch die zahlreichen Unsicherheitsfaktoren keine entsprechende Preiskalkulation möglich – und das, wo jetzt die Preisverhandlungen mit dem LEH anstünden.


Quelle: BfG/ZVG