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Narcissus 'My Story' © iBulb

Biodiversität

Blumenzwiebeln pflanzen für die Artenvielfalt

Ein Artikel von Renate Stoiber (bearbeitet) | 09.11.2021 - 10:58

Mit den leuchtenden Farben sind die frühlingsblühenden Zwiebelgewächse richtige Freudebringer im Garten. Sie sorgen für eine fröhliche Note, die uns Menschen glücklich macht und gleichzeitig können sie ein Fest für Insekten sein. Gerade im zeitigen Frühling wenn noch wenig blühende Pflanzen vorhanden sind, sind Bienen und Schmetterlinge auf Nektar- und Pollenspender angewiesen. Das können Sie mit früh blühenden Zwiebelpflanzen bieten.

Nektar und Pollen für Frühaufsteher

Die frühesten blühenden Zwiebelgewächse geben schon ab Jänner die für Insekten wichtige Nahrung ab. Die Top 10 hat iBulb für Sie zusammengestellt:

Windröschen (Anemone blanda) – Die lila-blauen Blüten liefern im März und April v. a. Pollen für Wild- und Honigbienen.
Traubenhyazinthe (Muscari) – Ihr Pollen steht bei Hummeln, Wild-/Sandbienen, Honigbienen und Schmetterlingen hoch im Kurs.
Krokus (Crocus) – Ihre offenen Blüten sind für Bienen und frühe Schmetterlinge leicht zugänglich.
Narzisse (Narcissus) – Sie versorgen Insekten mit langer Zunge, die wilde Narzisse ist ein Liebling von Schlupfwespen und Raupenfliegen.
Einblütiger Frühlingsstern (Ipheion) – Die zartrosa, lila, blau oder weißen Sternblüten locken unterschiedliche Insekten an.
Zierlauch (Allium) – Durch die Kugelform können sich an seinen Blüten mehrer Insekten gleichzeitig laben.
Schneeglöckchen (Galanthus) – Sie bieten vom Dezember bis in den April Nektar und Pollen für früh fliegende Wildbienen, Honigbienen und Schmetterlinge an.
Sternhyazinthe (Chionodoxa) – Mit ihrer Blüte im zeitigen Frühling bietet sie wichtige Nahrung für verschiedene Insekten.
Winterling (Eranthis) – Er ist einer der frühesten Vertreter, die Teppiche aus gelben offenen Blüten sind ein Fest für Hummeln.
Sommer-Knotenblume (Leucojum aestivum) – Sie ist bei vielen Menschen relativ unbekannt, bei Insekten aber sehr beliebt und gedeiht an feuchten Stellen (Grabenränder, Teichränder).

Es endet nicht mit dem Frühling

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Dahlia 'Honka Pink' © iBulb

Natürlich ist mit Frühling noch nicht das Ende erreicht, auch im Sommer können Sie mit Blumenzwiebeln Nektar- und Pollenvorrat für Insekten bieten. Sommerblumenzwiebeln sind nämlich Meister darin, viele Blüten zu bilden, die Nahrung liefern. Beispiele sind Prachtscharte (Liatris), Abessinische Gladiolen (Gladiolus callianthus), Crocosmia und Dahlien mit offenen Blüten. So können Sie neben dem Garten auch eine Vielzahl an summenden Bienen und flatternden Schmetterlingen genießen.

Dahlien sind überhaupt tolle Insektenblumen, denn sie bieten über einen langen Zeitraum Nahrung. Mit ihrer Blüten bis in den Herbst hinein zum ersten Frost sorgen sie für ein Angebot bis zur Winterzeit. Mit der Entfernung verblühter Blüten sorgen Sie auch gleich dafür, dass neue nachgebildet werden.

Übrigens schwankt die Menge an produziertem Nektar (eine zuckerhaltige, sirupartige Flüssigkeit aus Glukose, Fruktose und Saccharose, die Pflanzen über die Honigdrüsen ausscheiden) im Laufe des Tages. Das liegt an Veränderungen der Feuchtigkeit und des Sonnenlichts. Pollen stammt aus den männlichen Keimzellen der Blüte und kommt aus den Staubblättern. Für ein Kilo Pollen muss eine Biene ihre Sammelkörbe 50.000 bis 100.000 Mal füllen. Ein Mangel an Nektar und Pollen sorgt für einen Mangel an Insekten und darauf folgend auch weniger Nahrung für Vögel und kleine Säugetiere – die Auswirkung arbeitet sich also die Nahrungskette hinauf.

Viele Schmetterlinge erwachen übrigens bereits im Februar aus dem Winterschlaf, dann suchen sie sonnige Plätze zum Aufwärmen und um die Eier abzulegen. Bienen und Fliegen erwachen bei Temperaturen um sechs Grad Celsius und beginnen dann sofort mit der Suche nach Nahrung für die Larven. Unter den drei wichtigsten Bestäubern von Blumen finden Sie die immer wieder als Testimonial herausgestellte Honigbiene allerdings nicht, das sind Wildbienen, Schwebfliegen und Schmetterlinge.


Quelle: iBulb