Wien ist stark von der Klimakrise betroffen und muss heuer mit besonders vielen Hitzetagen rechnen. Gerade in der Stadt stellen die hohen Temperaturen für Kinder, alte oder kranke Menschen eine hohe Belastung dar. „Gerade im öffentlichen Raum brauchen wir dringend Abkühlung“, so Vizebürgermeisterin Birgit Hebein. Mit der Broschüre „Wiener Schatten“ präsentiert das Stadtplanungs- und Klimaschutzressort der Stadt Wien einen Katalog mit Ideen und Möglichkeiten, wie Wiens Straßen, Gassen und Plätze beschattet werden können. Der Katalog richtet sich an Kunst- und Nachbarschaftsprojekte, aber auch an Schanigartenbetreiber, Geschäftsleute oder Privatpersonen.
Das Architekturbüro gaupenraub+/- hat gemeinsam mit externen Experten und zahlreichen Dienststellen der Stadt Wien in den vergangenen Monaten stadtbildverträgliche Ideen zur Verschattung entwickelt. Die Broschüre zeigt die vielen verschiedenen Möglichkeiten der Verschattung auf, sie reichen von textilen Sonnensegeln in schmalen Gassen über Kunst- und Nachbarschaftsprojekte im Grätzl bis zur Verschattung von Parklets oder einfachen Blätterdächern über dem Gehsteig. Privatpersonen und Vereine können nun den Gehsteig vor dem Haus, Geschäfts- oder Vereinslokal verschatten. Der Weg zur behördlichen Bewilligung für Schatten spendende Elemente ist durch klare Kriterien stark erleichtert. Die Bedingungen und entsprechenden Dienststellen sowie die Einreichung für Beschattungsideen finden sie hier.
An konkreten Umsetzungen wird bereits gearbeitet, wie zum Beispiel am Christian-Broda-Platz in Mariahilf. In diesem Sommer wird ein großes Sonnensegel den Platz beschatten, die Aufhängung wird mit Straßenlampen kombiniert. In Geschäftsstraßen könnte die Befrestigung für die Weihnachtsbeleuchtung im Sommer für Schatten spendende Elemente genutzt werden.
Bäume sind die besten und nachhaltigsten Schattenspender. Pflanzen-Rankgerüste oder Textilien sollen besonders dort eingesetzt werden, wo aufgrund von unterirdischen Wasserleitungen, Glasfaserkabeln oder Kanalrohren keine Bäume gepflanzt werden können.
Quelle: ots
