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GAP-Übergangsverordnung

Ernüchternde Ergebnisse für Umwelt und Klima

Ein Artikel von Red. | 05.05.2020 - 09:27

Da die neue Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) nicht bis bis Jänner 2021 fertig sein wird, hat der Landwirtschaftsausschuss des Europäischen Parlaments über eine GAP-Übergangsverordnung abgestimmt. Wiener und Waitz fordern mutigere Maßnahmen. „In der gegenwärtigen Klima- und Biodiversitätskrise bedeutet dies zwei weitere verlorene Jahre, in denen an diesen Fronten keine Fortschritte erzielt werden“, so Waitz und Wiener.

Sarah Wiener ist der Ansicht, dass „die derzeitige GAP weder visionär noch zukunftstauglich ist. Eine Landwirtschaftspolitik, die Klima, Biodiversität, Gesundheit und regionale Ernährungssouveränität in Mitleidenschaft zieht und allein Flächenbesitz subventioniert, hat zahlreiche Kleinbauern und Handwerkern zum Aufgeben gezwungen und funktionierende Dorfstrukturen zerstört.“ Wiener fordert eine Farm-to-Fork-Strategie, die einen maßgeblichen Einfluss auf Teile der künftigen GAP haben soll. Die Krise soll uns bewusst machen, wie entscheidend vielfältige regionale Strukturen für uns alles sind. Wiener wird als Schattenberichterstatterin bei der Erstellung der Farm-to-Fork-Strategie fungieren.

Thomas Waitz, Ko-Vorsitzender der Europäischen Grünen und Stellvertretendes Mitglied des Landwirtschaftsausschusses sagt: „Das Beharren auf einer Weltmarktorientierung der GAP zeigt vor allem jetzt in der Krise große Problematiken. Wir brauchen langfristig eine umweltfreundlichere Wirtschaftsweise, um eine europäische Lebensmittelsouveränität wiederzuerlangen. Es ist ernüchternd zu sehen, dass in dem verabschiedeten Bericht keine Maßnahmen getroffen werden, um Direktzahlungen für alle Bauern und Bäuerinnen auszugleichen. Unser Ziel muss also sein, eine neue GAP zu erarbeiten, die den Anforderungen des 21. Jahrhunderts gerecht wird.“ Kritik äußert Waitz auf das Direktmandat zu Trilogsverhandlungen, welche der Landwirtschaftsausschuss an Berichterstatterin Katainen vergab. „Wir reden hier von etwa 100 Milliarden Euro (abhängig vom endgültig beschlossenen Haushalt) - eine derart bedeutende Aufgabe muss eine umfassende demokratische Debatte rechtfertigen.“


Quelle: OTS