Neulinge im Anmarsch

Der Buchsbaumzünsler (Diaphania perspectalis) ist ein Vertreter der Schmetterlinge und stammt ursprünglich aus Asien. Von dort wurde die Artvermutlich mit Buchs eingeschleppt und erstmalig im Jahr 2007 im Süddeutschen Raum und in der Schweiz regis­triert.
Die voranschreitende Ausbreitung und das Ausmaß des Befalls werden gegenwärtig von den Pflanzenschutzdiensten verfolgt. Gefährdet sind Hecken und Zierbuchse in Privatgärten, aber auch die kunstvollen Buchsbestände historischer Gärten.Neben Buchs können auch ausgewählte Ilex- und Euonimus-Arten befallen werden. Der Fraß der Larven betrifft vor allem die Blätter, aber auch Rinde und Triebe der Pflanzen. Befallene Pflanzen werden eingesponnen und Kotkrümel hängen in den Gespins­ten. „Bei drei bis vier Generationen pro Jahr kann es im Extremfall zu einem völligen Kahlfraß kommen!“ betont Baumann.

Die Ausbreitung erfolgt vornehmlich durch den Flug der erwachsenen Schmetterlinge (bis zu 20 km weit) und über den Handel mit Buchsbaumpflanzen. Eine Bekämpfung mit Pheromonfallen oder Bacillus thuringensis hält Baumann für möglich.

Unterschätzter Eindringling
Als besonders invasiv gilt ebenfalls der rundköpfige Apfelbaumbohrer (Sa­perda candida) aus Nordamerika. Dort gehört er zu den bedeutendsten Apfelschädlingen. Neben Apfelbäumen befallen die Larven dieses Bockkäfers alle relevanten Obstbaumarten wie Birne, Quitte, Kirsche, Zwetschken sowie Eberesche, Weißdorn u. a. erstmals in Europa nachgewiesen wurden die Tiere auf der Ostseeinsel Fehmarn.
„Die Larven schädigen die Stämme durch Bohrfraß“ erklärt Dr. Baumann. „Das Tunnelsystem geht bis ins Holz und kann zum Absterben der Bäume führen. In den USA werden so ganze Plantagen vernichtet, da der Schädling auch junge, und vitale Bäume befällt!“
In Deutschland hat der Pflanzenschutzdienst sofortige Ausrottungsmaßnahmen eingeleitet und alle betroffenen Bäume gefällt. Auch bei uns sollten Sichtungen beider Schädlinge in jedem Fall umgehend gemeldet werden!