Qualität geht vor Preis

Vor sechs Jahren schloss sich der Betrieb der Proven Winners Group an Psenner an und bietet heute neben Pelargonien, Fuchsien, Hortensien und Poinsettien auch Gattungen und Sorten des Proven-Winners-Sortiments, beispielsweise bei Bidens, Sutera oder Brachyscome. Nach der Beetund Balkonpflanzensaison werden Poinsettien-Jungpflanzen produziert. Hier sind PLA und Red Fox Sorten im Anbau. Jährlich werden rund 15 Millionen Jungpflanzen produziert.

Aufbau von Elitematerial
In Bozen verfügt der Jungpflanzenbetrieb heute über 18.000 m² Hochglas. 1994 startete der Betrieb mit der Produktion in Sardinien mit 55.000 m². Auf einer Nettofläche von 15.000 m² werden dort Mutterpflanzen kultiviert. Weiters verfügt Psenner über Standorte in Kaltern, Israel und Ägypten.
Am Stammsitz in Bozen ist zudem ein Labor mit 1.000 m² zur Testung von Xanthomonas pelargonii und fünf Virenarten sowie zum Aufbau von Elitematerial eingerichtet.

Neben dem Betriebsgründer Andreas Psenner, der sich mittlerweile aus dem Tagesgeschäft zurückgezogen hat, sind die beiden Söhne Robert und Thomas Psenner als Geschäftsführer im Unternehmen aktiv. Der Absatz erfolgt überwiegend in Italien und Österreich. Teilweise werden Kunden aus Deutschland bedient.
Den Betriebserfolg führt Robert Psenner darauf zurück, dass sie viel Wert auf Qualität, Sicherheit bei der Pflanzengesundheit und pünktliche Lieferung legen. So konnten sie in diesem Jahr einen Zuwachs von 11 % erzielen. Die Kunden wünschen kompakte Ware, die aber später gut weiterwachsen soll. Daher wird möglichst wenig mit Hemmstoffen und stärker mit kulturtechnischen Maßnahmen wie Cool-Morning gearbeitet.

Hauptkultur Pelargonium
Die Hauptkultur bilden Pelargonien. Hier bietet Psenner Endisch und PAC Elsner Sorten sowie Guillou, Merite und eigene Züchtungen an. Die Endisch Sorten sind in Italien exklusiv über Psenner zu beziehen. Bei diesem Sortiment wird für Endisch und Elsner auch ein Probeanbau durchgeführt, da in Südtirol ein extremes Klima herrscht.

So kann Bozen im Sommer die heißeste Stadt Italiens sein, im Winter aber auch die kälteste. Zum Teil bietet Psenner Endisch Geranien-Sorten an, die bei Endisch selber nicht im Programm sind, wenn sich diese beim Probeanbau als gut für den italienischen Markt gezeigt haben.

Pelargonien Elite-Mutterpflanzen von Endisch und Elsner Sorten baut Psenner selber im eigenen Labor auf. Neben Endisch und Elsner-Sorten bietet Psenner auch Sorten aus der eigenen Pelargonien-Züchtung an. So hat das Jungpflanzenunternehmen 1995 mit der Pelargonienzüchtung begonnen. Hier legt Psenner bei den eigenen Sorten Wert darauf, dass es sich um Sorten handelt, die es vergleichbar so bei Endisch oder Elsner nicht gibt.

Zu Sorten aus eigener Züchtung zählt TOP 'Raffaello', eine intensiv violettfarbene Sorte, die im Inneren etwas heller gefärbt ist. Die Sorte ist kompakt, aber mittelstarkwachsend. Sie wird als sehr gleichmäßig beschrieben und hat glattes, stark zoniertes Laub. Die Blütendolden stehen auf nicht zu langen Blütenstielen gut über dem Laub.

TOP 'Leonardo' blüht in einem tief Orangerot, ähnlich der wüchsigen GEN 'Toro'. Die Sorte mit einer starken Zonierung ist mittelfrüh, sehr kompakt und für den 10-cm-Topf geeignet. Mit ihr und der mittelstarkwüchsigen GEN 'Carmen' sowie der starkwüchsigen 'Toro' stehen drei Wuchstypen mit der gleichen Farbe zur Auswahl.
TOP 'Amerigo' ist eine sehr dunkelrote Sorte mit extrem starker Zonierung. Für eine rote Sorte verbrennt sie sehr wenig. Die mittelstarkwüchsige Sorte hat einen kompakten, sehr gut verzweigenden Aufbau.
Top 'Galileo' ist eine kräftig wachsende, intensiv rosa Sorte mit Auge, die sehr früh blüht. Sie eignet sich zur Produktion von XXL-Geranien im 14eroder 16er-Topf.

Lollipop
Lollipop heißt eine Pelargonium peltatum Serie mit Sorten aus dem Endisch-Sortiment, die zweifarbig blühen. GEN ‘Lollipop Purple’ hat eine gefüllte, bordeauxrote/weiße Blüte. Vom Wuchstyp her entspricht sie GEN ‘Boneta’. Sie hat einen mittelstarken, robusten Wuchs, zoniertes Laub und geringen Hemmstoffbedarf.
GEN 'Lollipop Red' zeichnet sich durch eine gefüllte, leuchtstarke rot-weiße Blüte und kräftiges Laub mit Zonierung aus. Der Wuchs ist zunächst aufrecht, später hängend. Sie hat einen geringen Hemmstoffbedarf und flexible, dadurch nicht so bruch–
gefährdete Triebe.
Mit GEN 'Rainbow Lollipop Violet' kommt eine einfachblühende violett-weiße Sorte ins Sortiment. Sie hat größere Einzelblüten, dafür aber nicht ganz so viele. Der Wuchs ist mittelstark und der Hemmstoffbedarf gering.

Pelargonium grandiflorum
Neben P. zonale und P. peltatum ist Psenner stark bei P. grandiflorum. Nach eigenen Angaben ist der Jungpflanzenbetrieb der größte Produzent in Italien und bedient bei diesen 50 % des italienischen Marktes. Bei P. grandiflorum sind rund 40 verschiedene Sorten im Programm.
Hier ist Psenner ebenfalls aktiv bei der Züchtung und konnte im Jahr 2000 mit TOP 'Amarena' die erste eigene Züchtung einführen. Zurzeit sind einige Nummernsorten im Test, die ähnlich den Angeleyes-Sorten sind und teilweise einen sehr guten Eindruck machen. So beispielsweise hat die als „Pel. Gr. 3“ ausgezeichnete Sorte einen hervorragenden, runden Aufbau oder die kompaktere „Pel. Gr. 2“ zeigt eine reiche Blüte mit starker Leuchtkraft.

Neu kommt eine kleinblütige Serie von der PW-Group mit fünf Farbsorten. Die Blütengröße liegt zwischen der der P. crispum Angeleyes und der herkömmlichen Grandiflora-Sorten. Die Sorten der Surfing-Serie zeigen intensive Blütenfarben.
'Surfing Red' hat eine scharlachrote Blüte. Die kompakteste Sorte in der Serie ist 'Surfing Crimson' mit einer bordeauxroten Blüte und kleinem weißen Auge. Eine neon purple-rosa Blütenfarbe hat 'Surfing Purple', 'Surfing Lilac' ist intensiv dunkelrosa und mit 'Surfing Rose' kommt eine zartrosa Sorte ins Sortiment. Alle drei haben ein kleines weißes Auge.

Die Sorten sind wüchsig, weshalb empfohlen wird, ein bis zwei Hemmstoffbehandlungen mehr als üblicherweise bei Grandiflora-Pelargonien durchzuführen.
Die Sorten haben mittelgroße Blüten und blühen länger durch als herkömmliche P. grandiflorum Sorten. Zur Förderung des Blütenreichtums wird eine kalte Kulturführung empfohlen.

Winterharte Banane

Für Karibik-Feeling im heimischen Garten sorgt Freddi Banani, eine bis -16 °C winterharte Banane. Damit sie den Winter gut übersteht, sollte sie rechtzeitig gepflanzt werden, so dass sie bis zum Herbst gut eingewachsen ist. Freddi Banani bevorzugt einen sonnigen bis halbschattigen, windgeschützten und feuchten Standort. Die Banane wächst extrem schnell und kann nach einigen Jahren essbare Früchte bilden.

Im Garten ausgepflanzt verhält sich Freddi Banani wie eine Staude. Bei Frost sterben die Blätter ab. Die Blätter können dann entfernt werden oder der gesamte Stamm auf 30 bis 40 cm zurückgeschnitten werden. Bei einer Laub- oder Strohabdeckung überstehen die Pflanzen Temperaturen von -20 °C. Im Frühjahr treiben die Pflanzen dann wieder aus. Die Banane ist pflegeleicht und erreicht in einer Saison eine Höhe von zwei bis drei Meter. Maximal wird sie vier bis fünf Meter hoch.

Erste Testverkäufe haben gezeigt, dass bei den Endverbrauchern in erster Linie nicht Pflanzenliebhaber nach dieser Pflanze greifen, sondern Kunden, die ein außergewöhnliches Geschenk suchen. Zu einem Verkaufspreis von 44,– Euro wurden die Pflanzen sehr gut verkauft.