Begonnen hat Herbert Jedletzberger auf dem Blumengroßmarkt mit einem ganz kleinen Stand. Seit 1978 ist er auf dem Markt in Inzersdorf vertreten, über den er seine gesamte Ware absetzt.Der Obmann als Vermittler
„Die erste Zeit war hart“, erinnert sich Jedletzberger zurück. „Ich war jung und unerfahren.“ Mit der Marktvergrößerung, der Standvergrößerung und -verlegung in den Seitengang ging es aber stetig bergauf. Das Geschäft hat sich gut entwickelt und ist mit jedem Jahr besser geworden, so der Gärtner.
Seit 15. Dezember 2004 ist Jedletzberger nicht mehr nur einfaches Mitglied der Marktgemeinschaft, sondern auch deren Obmann – was nicht immer eine einfache Aufgabe ist, wie er aus Erfahrung weiß: „Es ist oft nicht leicht, 150 Meinungen unter einen Hut zu bringen.“ Als Obmann der Marktgemeinschaft fungiert er als Vermittler zwischen den Standinhabern und der Gemeinde Wien.
Dank der guten Zusammenarbeit konnte man schon einige Erfolge erzielen: Die Errichtung der Ladehallen, die Einführung der Kundenkarte, die Umgestaltung und Renovierung der Blumenhalle, um nur einige Punkte zu nennen.
Von Standard zu Spezialitäten
Jedletzberger führt in Wien Simmering einen Schnittblumenbetrieb, in dem er den Schwerpunkt auf die Produktion von Anthurien gelegt hat.
Zu Beginn zählten allerdings noch Nelken, Spraynelken, Freesien, Tulpen und Narzissen zu den Hauptkulturen. Die Produkte haben sich im Laufe der Jahre stark verändert. Heute wachsen in seinen Gewächshäusern keine Nelken mehr. Jedletzberger hat sich neben den Anthurien auch auf Schnittgräser und Schnittstauden spezialisiert – alles, was in der Floristik als Beiwerk benötigt wird.
Auch Ranunkeln, Anemonen und Sonnenblumen werden kultiviert. Für die Produktion der verschiedenen Kulturen stehen 7.500 m² Hochglas, 3.000 m² Foliengewächshäuser und 20.000 m² Freiland zur Verfügung.
Blumen nach Wunsch
Da es Jedletzberger ein Anliegen war, seine Kunden das ganze Jahr über mit frischen Blumen versorgen zu können, hat seine Ehefrau Christa vor zehn Jahren einen Blumengroßhandel eröffnet.
Auf diese Weise können Produktionsengpässe ausgeglichen werden. Für den Kunden präsentieren sich der Produktionsbetrieb und der Blumengroßhandel auf einem Doppelstandplatz, wo es die gesamte Produktpalette zu sehen gibt.
Rund 98 % seiner Kunden kommen direkt zu ihm auf den Markt, um für ihr Blumengeschäft einzukaufen.
Gemeinsam mit seiner Frau bemüht sich der Gärtner in beiden Betrieben, sich nach den Kundenwünschen zu richten, die für ihn an erster Stelle kommen. „Wir sind immer für unsere Kunden da. Es ist wichtig, dass das die Kunden wissen.“Heimische Qualität mit Label
Zertifizierte Blumen sind seit einiger Zeit ein großes Thema. Die Nachfrage nach Blumen mit Label ist im Steigen begriffen.
Ein Label, das es bereits seit über 20 Jahren bei uns gibt, und das ein bisschen in Vergessenheit geraten ist, ist die ‘Österreichblume’. Jedletzberger, der als Produzent Schnittblumen mit diesem bewährten Label erzeugt, möchte die ‘Österreichblume’ wieder aufleben lassen. Es handelt sich schließlich um qualitativ hochwertige, in Österreich produzierte Ware.