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Das Einkaufszentrum für Floristen

Ein Artikel von DI Michaela Tebaldi | 29.05.2006 - 14:43
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Auf dem heutigen Standort in Wien Inzersdorf ist der Blumengroßmarkt seit 1969 ansässig. Davor wurden die Pflanzen in einer Markthalle am Phorusplatz vermarktet. Der erste zentrale Blumengroßmarkt für Gärtner, Floristen und Blumengroßhändler entstand aber bereits im Jahr 1926 auf dem Gelände der Gartenbaugesellschaft.140 Anbieter auf dem Markt
Heute zählt der Blumengroßmarkt 140 Anlieferer, von denen rund 100 Mitglied der Marktgemeinschaft Blumengroßmarkt Wien sind. Auf einer verbauten Fläche von 1,5 Hektar bieten vorwiegend Produzenten aus Wien, Niederösterreich und der Steiermark ihre Ware an.
Mit 58 % setzt sich der Großteil der Anbieter aus Produzenten zusammen. Blumengroßhändler sind mit 29 % und Anbieter von Floristikzubehör mit 13 % vertreten.
Obmann der Marktgemeinschaft ist seit 2005 Herbert Jedletzberger, der Manfred Wannemacher nach 25-jähriger Tätigkeit abgelöst hat. Sein Beweggrund für die Kandidatur: „Man darf nicht nur meckern, sondern muss auch etwas tun. Ich habe den Glauben und die Hoffnung, dass man etwas erreichen kann, solange man sich engagiert.“
Ein großes Anliegen ist ihm, dass die Anbieter mit Verbesserungsvorschlägen zu ihm kommen. Auch ein wenig mehr Einigkeit – zugegebenermaßen bei 100 Mitgliedern ein schwieriges Unterfangen – würde er begrüßen: „Dann können wir gemeinsam besser auftreten.“

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Größer, offener, freundlicher
Die Blumenhalle kann bereits auf einige Veränderungen zurückblicken: Zu Beginn betrug die Gesamtfläche 3.500 m². Durch einen Zubau im Jahr 1987 wurde die Verkaufsfläche fast verdoppelt, im Jahr 2002 wurden zwei Ladehallen mit integrierten Kühl- und Laderäumen mit einer Größe von 5.000 m² errichtet.
Danach erfolgte die Umstrukturierung und Renovierung der Blumenhalle. Durch den Mittelgang erhielt die Halle einen offeneren, durch den neuen Anstrich und die Lichtinstallationen einen freundlicheren Charakter. Eine neue Heizung ist noch in Planung. Genauso wie die Lösung für die Müllproblematik. Sowohl die Müllmenge als auch die Entsorgungskosten sind im Steigen begriffen. Im Moment arbeitet die Gemeinde Wien an einem Modell, das eine zentrale Abfallstelle für den gesamten Markt vorsieht. Die Entsorgungskosten für den einzelnen Anbieter sollen dadurch wesentlich verringert werden, so Jedletzberger.
Die Marktgemeinschaft kann zu dieser und anderen Problemen Lösungsvorschläge einbringen, aber keine Entscheidungen treffen, da der Blumengroßmarkt von der Gemeinde Wien verwaltet wird. „Das Marktamt ist in den vergangenen Jahren aber sehr oft auf unsere Wünsche eingegangen“, betont der Obmann. Die Marktgemeinschaft, die die Interessen ihrer Mitglieder vertritt, hat dazu entscheidend beigetragen.Alles auf einem Platz
Obwohl sich in den vergangenen Jahren einige Mitbewerber rund um den Blumengroßmarkt angesiedelt haben und sich das Einkaufsverhalten der Kunden verändert hat, biete der Blumengroßmarkt nach wie vor die Größte Vielfalt, was Schnitt- und Topfpflanzen betrifft, ist Jedletzberger überzeugt. Nirgendwo anders finde man so viele unterschiedliche Produkte auf einem Platz. „Die Qualitätsschiene wird auch in Zukunft noch angehoben werden.“ Und das bei guten Preisen: „Die Preise sind hier sicher nicht höher, als bei den Mitbewerbern. Wir haben das schon öfter überprüft.“ Wer Aktionsware anbieten möchte, kann das auf dem ‘Infopoint’ tun, der im Jänner 2005 eingerichtet wurde. Jeder Anbieter hat die Möglichkeit, hier Aktuelles oder Aktionen anzubieten. Der Kunde ist dadurch auf einen Blick über das Angebot informiert.Event im Advent
Einmal im Jahr organisiert die Marktgemeinschaft eine Adventveranstaltung. Die floristischen Darbietungen mit namhaften Floristen haben sich in den vergangenen Jahren als Pubklikumsmagnet herausgestellt. Auch dieses Jahr darf man auf das erste Novemberwochenende gespannt sein.