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© Renate Stoiber

Wiener Stadterneuerungsprozess

„Schwimmende Gärten“ erhalten Sonderpreis

Ein Artikel von Renate Stoiber (bearbeitet) | 30.06.2021 - 10:53

Eine hochkarätig besetzte Fachjury kürte vor kurzem die zehn Siegerprojekte beim 35. Wiener Stadterneuerungspreis der Landesinnung Bau. Darunter befindet sich mit den „Schwimmenden Gärten“ das Begrünungskonzept zum Umbau und der Erschließung der denkmalgeschützten Kaiserbadschleuse für die Öffentlichkeit. Wir haben über den Baustart im Sommer 2020 berichtet.

Vorbild für die Gestaltung waren die schwimmenden Gärten von Paris, die Initiatorin des Projekts und Planungsstadträtin Ulli Sima zeigte sich durch die Preisverleihung bestätigt: „Aus einer unzugänglichen Betonwüste haben wir hier mitten in der Stadt auf 1.500 m² eine begrünte Erholungsfläche zur kostenlosten Nutzung umgesetzt – und die Fläche wird von Tag 1 an sehr gut angenommen.“

Modern und abwechslungsreich gestaltet

Die beim gestrigen „Lokalaugenschein“ festgestellte nur vereinzelte Besetzung der Schwimmenden Gärten am Wiener Donaukanal auf Höhe Schottenring könnte auf die herrschende Hitze zurückzuführen sein. Die Bäumen und Großsträucher können aufgrund ihrer noch fehlenden Größe bisher keine ausreichenden Schattenbereiche bieten, um der Sonne zu entfliehen. Die Bepflanzung ist aber überzeugend und abwechslungsreich gestaltet, das Projekt wirkt ansprechend und modern – der Sonderpreis ist aus Redaktionssicht durchaus verdient. Sommerliche Eindrücke finden Sie in der Bildergalerie am Ende.

Mehr Grün und Erholungsraum in der Stadt

Gerade in diesem Abschnitt des Donaukanals prägen v. a. Betonflächen das Bild, der neue innerstädtische Gratis-Erholungsraum mit Begrünung, Kühlung und Sitzmöglichkeiten direkt am Wasser ist hier besondes wertvoll. Zwei Überplattungen schaffen zusätzlichen begehbaren Raum, breit Zugangsrampen sorgen für die Verbindung zum Rad- und Gehbereich am Kanal. Stauden- und Gräserpflanzungen wechseln sich mit Großsträuchern und Bäumen ab, dazwischen befinden sich zahlreiche Sitz- und Liegemöglichkeiten aus hellem Holz.

Die Kaiserbadschleuse war bei der Errichtung 1904 bis 1908 als ganzjähriger, innerstädtischer Umschlaghafen im Donaukanal geplant. Sie ging allerdings nie in Betrieb, das Schleusengebäude von Otto Wagner auf der gegenüberliegenden Seite blieb erhalten.


Quelle: Stadt Wien