Was Pflanzen stark macht ...

Ein Artikel von Stockmann/red. | 09.04.2010 - 10:06

Bei der steirischen Versammlung der Gärtner und Baumschulen referierte DI (FH) Sonja Stockmann, Verantwortliche für den Zierpflanzenbau innerhalb der Abteilung Gartenbau an der Landwirtschaftskammer Steiermark (LK Stmk.) zum Thema "Pflan­zen­­stärkungs­­­mittel im Endverkauf".
Stockmann stellte einführend die Ursachen für Stressentstehung bei Pflanzen und deren Folgewirkungen vor. Als Abhilfe wurden Möglichkeiten der Schaffung optimaler Kulturbedingungen durch kulturfördernde Klimaführung, kulturbegleitende Hygienemaßnahmen und kulturbezogene Düngemaßnhamen genannt.

Funktion von Pflanzenstärkung
Die prinzipielle Funktion von Pflanzenstärkungsmitteln sowie deren chemische Einordnung und die vielseitigen zur Verfügung stehenden Produktgruppen wurden präsentiert. Mit dem Einsatz von Pflanzenstärkungsmitteln lassen sich Boden und Substrat wiederbeleben und eine Verbesserung des Stoffwechsels herstellen. Die Pflanzenernährung wird weiters optimiert, und der Antagonismus von Mikroorganismen wird unterstützt.

Mit Pflanzenstärkung lassen sich Resistenzen induzieren und Effekte gegen Schädlinge gezielt nutzen. Ein wesentlicher Vorteil besteht weiters in der verstärkten Wurzelausbildung bei den Pflanzen sowie in einer Steigerung der allgemeinen Pflanzenqualität.

Aufbringungsarten
Pflanzenstärkungsmittel können über das Blatt oder oberirdische Pflanzenteile ausgebracht werden. Für diese Ausbringungsart sind Pflanzenextrakte, Aminosäuren und homöopathische Komplexmittel geeignet.
Häufig werden diese jedoch über den Boden bzw. das Wurzelsystem durch Mikroorganismen, Urgesteinsmehl, Huminsäuren und Bioenergetika der Pflanze zugänglich gemacht.Mit etwas Erfahrung lassen sich bei einer Kombination von verschiedenen Mitteln aus organischer und/oder anorganischer Herkunft auch Synergieeffekte nutzen.
Stockmann präsentierte außerdem die einzelnen, bei Biohelp erhältlichen, Produkte und gab Erläuterungen zu den Eigenschaften der verschiedenen Präparate.

Checkliste zur Schaffung optimaler Kulturbedingungen:

Kulturfördernde Klimaführung:
+ Taubildung verhindern,
+ Luftbewegung erzeugen.
Folge: Die Pflanzen werden gestärkt, Pilzbefall wird vermindert.
Kulturbegleitende Hygienemaßnahmen:
+ Altbestand entsorgen,
+ Unkraut entfernen,
+ Vermehrungs- und Schnittmaßnahmen mit gereinigten Werkzeugen durchführen,
+ Kulturflächen trocken und sauber halten,
+ kranke Pflanzen entfernen,
+ Kulturflächen desinfizieren
Kulturbezogene Düngemaßnahmen:
Stickstoff-Überschuss lockt Schädlingean und fördert Erreger.
+ Dauerkulturen daher notfalls mit Einzelkomponenten düngen, um Mängel auszugleichen.
Vorbeugende pflanzenstärkende Maß­nahmen:
+ Optimierung von Boden-/Substrat­eigenschaften,
+ Zugabe stärkender Kompo­nenten aus mineralischen oder pflanzlichen Herkünften, angereichert mit Spurenele­menten und Pflanzenakti­vatoren.

Die zur Verfügung stehenden Produktgruppen sind vielseitig:

• Urgesteinsmehle
• Huminsäuren
• Aminosäuren
• Trichoderma - Produkte
• Bacillus - Präparate
• Mykorrhiza - Produkte
• Multimikroben Präparate
• Pflanzenauszüge
• Wirksubstanzen organischer oder anorganischer Herkunft
• Feinstoffliche Präparate
• Organische Flüssigdünger und Komplexmittel
• Natürliche Netzmittel
• Bioenergetika

Stressursachen und -folgen für die Pflanzen:

Ursachen:
• terminabhängige Kulturführung
• jahrelange Monokultivierung
• Düngung mit synthetischen Pflanzennährstoffen
• Anwendung von chemischen Pestiziden
• Modeansprüche an die Kultur
• hohe Anforderungen, die Höchsterträge immer wieder zu toppen!
Folgen:
• gestresste Pflanzen
• anfällige Kulturen
• Schaderregerdruck
• Ertragsminderung

Ziele der Pflanzenstärkung:

• Wiederbelebung von Boden und Substrat
• Verbesserung des Stoffwechsels
• Optimierung der Pflanzenernährung
• Unterstützung des Antagonismus von Mikroorganismen
• Resistenzinduzierung
• gezielte Nutzung der Effekte gegen Schädlinge
• Förderung der Wurzelbildung
• Steigerung der Pflanzenqualität

Prinzipielles zu Pflanzenstärkungsmitteln:

• Pflanzenstärkungsmittel dienen zum Ausgleich inoptimaler Pflanzenbedingungen ohne Vorhandensein eines natürlichen Ökosystems.
• Sie werden zur Vitalisierung und Wachstumsförderung von Pflanzen eingesetzt.
• Sie können dazu beitragen, die pflanzeneigenen Abwehrkräfte zu steigern.
• Sie besitzen größtenteils pflanzenernährende Eigenschaften.
• Pflanzenstärkungsmittel sollten nur vorbeu­gend und mit Regelmäßigkeit angewendet werden.

Nützlingsberatung der Gartenbauabteilung Landwirtschaftskammer Steiermark

8010 Graz, Hamerlinggasse 3
Mag. Renate Fuchs (Gemüsebau)
Tel. 0316/8050-1613
DI Sonja Stock­mann (Zierpflanzenbau)
Tel. 0316/8050-1614
Mag. Gudrun Krobath (Zierpflanzenbau)
Tel. 0316/8050-1617