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Spinnmilben an Efeu

Ein Artikel von Edgar Gugenhan | 03.03.2009 - 10:27
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In einem süddeutschen Spezialbetrieb mit Bodendeckern werden Efeupflanzen in nicht beheizten Gewächshäusern vornehmlich für den Einsatz in Friedhofsgärtnereien sowie im Garten- und Landschaftsbau produziert. Die Produktion beläuft sich auf 40.000 Pflanzen unter einer Glasfläche von 1.500 m². Im Vordergrund stehen Sorten von Hedera hibernica.

Diese Efeupflanzen wurden seit der Jahrhundertwende verstärkt durch die Gemeine Spinnmilbe, Tetranychus urticae befallen, sodass nach einem möglichst einfachen und kostengünstigen Verfahren zur biologisch-integrierten Be­kämpfung gesucht wurde. So wurden 2006 zum ersten Mal die Raubmilbenarten Amblyseius cucumeris und A. californicus sowie Phytoseiulus persimilis eingesetzt und auf ihre Eignung in Efeukulturen beobachtet.
Festgestellt wurde dabei, dass eine Kombination der Raubmilben A. californicus und P. persimilis eine gute Wirkung zeigten, trotzdem musste noch vereinzelt mit integrierbaren Akariziden korrigierend eingegriffen werden.

2007 wurden die Versuche mit der positiv eingestuften Raubmilbenkombination wiederholt und zusätzlich Buschbohnen als Fangpflanzen aufgestellt. Es hatte sich nämlich gezeigt, dass sich Buschbohnen besonders gut dafür eignen, das erste Auftreten von Spinnmilben und außerdem das Vorhandensein von Raubmilben festzustellen. Auf diese Weise konnten die notwendigen regelmäßigen Kontrollen wesentlich vereinfacht werden. Insgesamt gesehen bewährte sich 2007 die Aufstellung dieser Kontrollpflanzen und außerdem wurde durch das Raubmilben-Duo eine sehr gute Bekämpfung der Spinnmilben erzielt.

Aufgrund dieser positiven Ergebnisse wurden dann 2008 die Nützlinge nach einem bestimmten Schema eingesetzt. Zunächst wurden die Raubmilben A. cucumeris zur vorbeugenden Bekämpfung der Weichhautmilben bereits bei der Anzucht der Efeupflanzen regelmäßig innerhalb von 14 Tagen eingesetzt. Außerdem wurde die erwähnte Kombination A. californicus und P. persimilis ab der Woche 17 zu Beginn der zu erwartenden Spinnmilbenvermehrung vorbeugend angewandt. Zudem wurde dieses Gemisch zusätzlich bei zwei weiteren Terminen vorbeugend eingesetzt und zwar Ende Mai (Kalenderwoche 23) zu Beginn der Einwanderung der Spinnmilben von außen und zusätzlich in der KW 28.