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Grabbepflanzung mit Solenia-Begonien

Ein Artikel von Norbert Elgner | 13.09.2006 - 13:20

Gegenüber neuen Bepflanzungsmöglichkeiten von Grabstätten sind Friedhofsgärtner immer sehr aufgeschlossen, denn es geht darum, der Monotonie von Begonia semperflorens, die auf vielen Friedhöfen zu beobachten ist, Paroli zu bieten.

Natürlich sind diese durch ihre vorzüglichen Wuchseigenschaften und Robustheit prädestiniert für eine Saisonbepflanzung. Andererseits besteht darin die Gefahr der Eintönigkeit, obwohl heute Semperflorens-Begonien ein sehr breites Farbspektrum besitzen.
Schon seit längerer Zeit wird über die grundsätzliche Eignung von Solenia-Begonien berichtet. Es handelt sich hierbei um eine Sortengruppe von Florema Joung Plants BV, Aalsmeer/NL, in verschiedenen Farben. Hervorzuheben ist ihre hervorragende Blühwilligkeit nebst der guten Freilandeignung sowohl im Halbschatten als auch in sonnigen Lagen.

Erfahrungen einer Saison
Soviel schon vorweg: Diese Sorte, mit ihrer enormen Leuchtkraft und ihrem Blütenreichtum eignet sich bestens als Alternative zu den üblichen Gruppenpflanzen, die im Sommer die Grabstätten schmücken. Keine Semperflorens-Begonie erreicht je die faszinierende Wirkung, den die dicht gefülltblühende 'Solenia Orange' den ganzen Sommer ausstrahlt. Dabei wird sie mit zunehmender Dauer des Sommers immer schöner.
Selbst Schlechtwetterperioden können ihrer schönen Optik kaum etwas anhaben. Erst infolge stärkerer Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht ab Anfang Oktober besteht die Gefahr eines Befalls durch Echten Mehltau auf Blüten und Blätter. In diesem Punkt sind „Semperflorens" toleranter.

Vorkultur entscheidet
Wie eigene Erfahrungen zeigen, kommt es dabei jedoch ganz wesentlich darauf an, inwieweit die Pflanzen speziell für diesen Verwendungszweck herangezogen wurden. Genau dies ist nämlich ein entscheidendes Kriterium für den Erfolg oder Misserfolg ihrer Verwendung auf Grabstätten. Ein Kunde, der einmal etwas anderes pflanzen möchte und sich für eine Elatior-Begonie entscheidet, erhält in der Regel eine Ware, die für die Verwendung als Zimmerpflanze kultiviert wurde. Meist gestäbt, recht hoch und nicht abgehärtet. Insofern fürs Freie eigentlich ungeeignet. So lässt die Enttäuschung beim Kunden nicht lange auf sich warten. Erhält er dagegen kompakte, abgehärtete Pflanzen, die die Umstellung auf Freilandverhältnisse problemlos meistern, so darf er von Solenia, z. B. der Sorte 'Orange', einen Auftritt erwarten, der seine Erwartungen erfüllt, ja sogar noch übertrifft.

Fazit: Elatiorbegonien aus der Solenia-Gruppe können eine willkommene Alternative für die sommerliche Grabbepflanzung darstellen, wenn sie für diesen Verwendungszweck kultiviert werden. Für Friedhofsgärtner mit eigener Anzucht dürfte das wohl machbar sein.