Bei einer Auswertung von 20 Blumengeschäften durch Thomas Schädler, Spezialberater im Beratungsdienst für Direktabsetzende Gärtner e.V. Ludwigsburg/D, war auffallend, dass oft bei der Berechnung der Stückzahl nicht die richtige Anzahl der verwendeten Blumen kalkuliert wird.
Zudem wird oft übersehen, dass auch die Unkosten für einen möglichen Diebstahl von Blumen, den einzukalkulierenden Verderb und verschenkte Blumen einbezogen werden müssen. Ein weiteres Problem ist die tatsächliche Berechnung der Zeitdauer für die Beratung des Kunden und die Herstellung des entsprechenden Gebindes. Wird etwa ein Strauß für einen Preis von € 15,– gewünscht und dafür ein Zeitaufwand von zehn Minuten angesetzt, so entfallen auf diesen Strauß bei einem Arbeitsaufwand von 50 Cent/Minute allein ;euro; 5,– für die Beratung und für die Herstellung. Bei einem Test-Einkauf in 20 Betrieben hat nur ein einziger Betrieb die Kalkulation richtig ausgeführt.
Besonders wichtig ist die richtige Kalkulation des Schnittgrüns. Problematisch ist die Situation deshalb, weil es für das Verkaufspersonal meist schwierig ist, den Grünanteil bei Blumensträußen richtig einzuschätzen.
Zudem wird häufig nicht rentabel gearbeitet. Eine entsprechende Schulung der Floristen wäre erforderlich. Aufgefallen ist auch, dass relativ viele Schnittblumen verschenkt werden. Diese verschenkte Ware muss dem Endpreis der verkauften Ware unbedingt hinzugerechnet werden.
Damit rentabler gearbeitet wird, werden verschiedene Empfehlungen gegeben, die als Ansatz für ein besseres finanzielles Ergebnis zu sehen sind. So empfiehlt Schädler, z. B. am Vormittag bereits so genannte Grünsträuße fertig herzustellen und diese den Kunden dann zum Beistecken blühender Schnittblumen anzubieten. Damit kann vorab der Aufwand für den Grünstrauß fest kalkuliert und diesem die Kosten für die blühende Ware hinzugefügt werden.
Auch die Produktion von Fertigsträußen wurde hervorgehoben. Vor allem fertige Sträuße sollten an vorderster Front angeboten werden. Dabei ist auch der jeweilige Ort des Angebots von besonderer Bedeutung. Fertigsträuße gehören nicht auf den Boden, sondern in Augenhöhe. Wichtig ist auch, nicht nur einige fertige Sträuße anzubieten, sondern eine möglichst große Auswahl. Dann hat der Kunde die Chance, aus einem Angebot den für ihn geeigneten Strauß auszuwählen.
Thematische Abstimmung
Auch auf besondere Formen des Angebots ist in diesem Zusammenhang zu achten. Werden romantische Sträuße angeboten, sollte auch die Umgebung, vor allen Dingen der Hintergrund auf diese Thematik abgestimmt sein. Auch sollen noch andere Ideen in den Verkaufsprozess mit einfließen. So kann man etwa einmal in der Woche an einem bestimmten Tag Kunden Blumen zum Selbstbinden eines Straußes anbieten.
Hier ist eine Preisreduzierung „für unverarbeitete Blumen" interessant. Sie könnten z. B. in einem solchen Fall 10 % billiger angeboten werden. Eine andere Idee wird gerade vom Blumenbüro Holland ausgearbeitet. Sie soll als besonderer Gag noch in diesem Sommer den Gärtnern und Floristen mitgeteilt werden. In diesem Fall sollen Blumen nicht nach der jeweiligen Stückzahl, sondern nach Gewicht angeboten werden. Nähere Einzelheiten folgen.