Neuer Zuschlagstoff

Ein Artikel von Edgar Gugenhan | 06.04.2006 - 11:58

Für den Profibereich wird der Zuschlagstoff Xylit in Zukunft eine entscheidende Rolle spielen. Xylit wird schon jetzt bei der Firma Stender, Schermbeck/D, in vielen Substraten beigemischt.

Dieses neue Material fällt beim Braunkohleabbau an, das für Verbrennungszwecke nicht in Frage kommt und deshalb ausgeschieden wird. Das Grundprodukt besteht aus nicht verkohlten Bestandteilen der Silberfichte (Picea brachytyla), die entsprechend aufgearbeitet und nun als Rohstoff den Stender-Produkten zugesetzt wird. Immerhin können so mit diesem natürlichen Rohstoff die Substrate bis zu 25 % mit diesem Material versetzt werden.
Zugemischt wird Xylit in Zukunft zahlreichen neuen Standardprodukten, aber auch Sondermischungen aus dem Baumschulbereich und Spezialmischungen für Poinsettien und Cyclamen. Folgende Empfehlungen zum jeweiligen Einsatzbereich werden gegeben:

    • Im Zierpflanzen- und Staudenbereich bewirkt Xylit eine Strukturstabilisierung der Substrate und eine bessere Drainage. Dadurch kann Staunässe weitgehend vermieden werden. Durch den Gehalt an Huminsäuren wird die Wurzelbildung gefördert. Jedoch ist eine Anpassung des Düngungs- bzw. Gießverhaltens auf die Eigenschaften des Rohstoffs Xylit erforderlich.

    • Auch im Baumschulbereich wird durch Xylit die Luftkapazität im Substrat sowie die Drainageleistung im Topf verbessert. Durch die Verbesserung der Strukturstabilität im Topf kommt es nur zu einer geringen Schrumpfung und kaum einer Absackung. Vorteilhaft ist auch die schnelle Wiederbenetzbarkeit der Substrate nach längerer Trockenheit. Außerdem wird die Oberflächenveralgung speziell bei Überschussbewässerung verringert.

    • Xylit wird im Übrigen auch als hervorragender Verdunstungsschutz eingesetzt, sofern die Töpfe mit diesem Material abgedeckt werden. Vorteilhaft ist auch eine geringere Windverwehung und die leicht schneckenhemmende Wirkung. Außerdem sieht die schwarze Abdeckung des Materials in der Regel recht ansprechend aus.

    • Zum Mulchen und damit zur Bodenabdeckung größerer Flächen ist Xylit ebenfalls geeignet. Das Material besitzt aufgrund seines hohen Alters eine wesentlich längere Haltbarkeit als Rindenmulch. Abgedeckte Flächen sehen optisch ansprechend aus und neigen weniger zur Bodenverschlämmung. Positiv ist auch die natürliche Unterdrückung von Unkrautwuchs und die relativ geringe mikrobiologische Zersetzung. Verwendet werden als Mulchmaterial Körnungen von 0 bis 20 oder 0 bis 40 mm. Ausgebracht wird das Material bis zu einer Höhe von ca. 8 cm.