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Die Blütenpracht der Petunien

Ein Artikel von red. | 16.08.2005 - 00:49
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Was tun, wenn die Hängepetunie gelbe Blätter bekommt, die Triebe dünn und die Blüten klein und spärlich werden? Die Antwort scheint klar: Düngen. Stickstoff, Kalium, Phosphor und Magnesium dürften den sichtbaren Mangel rasch beheben. Hilft das immer noch nichts, dann wird die Düngermenge erhöht. Die Petunie wird schon wieder. Oder etwa doch nicht? Immer dann, wenn der Petunie nicht Stickstoff, Phosphor oder Kalium, sondern Eisen fehlen, wird der Optimismus ihres Besitzers enttäuscht werden. Solange die Petunie kein Eisen bekommt, wird sie vor sich hin kümmern.

Justus von Liebig entdeckte 1855 das "Gesetz vom Minimum". Es besagt, dass derjenige Faktor, der im Minimum vorhanden ist, das Wachstum begrenzt. Anders gesagt: Wenn ein Wachstumsfaktor fehlt, wird auch eine optimale Versorgung mit allen anderen Faktoren nicht das gewünschte Wuchsergebnis erbringen. Anschaulich wird das „Gesetz vom Minimum" durch das Bild einer Tonne, bei der eine Planke kürzer ist als die anderen. Man kann noch so viel Wasser in diese Tonne gießen, es wird immer nur so hoch stehen, wie die niedrigste Planke es erlaubt.
Gärtner wissen, welche Mineralstoffe bei den verschiedenen Arten am ehesten ins Minimum rutschen. Zwar lassen sich mit Beimengungen von mineralstoffreichem Algenkalk und Gesteinsmehl zu Topferde und Gartenerde häufig Mangelerscheinungen vorbeugen, aber ein gezielter Mangelausgleich ist das noch nicht. Wichtig ist dennoch, hin und wieder Mineraldünger mit Spurenelementen zu verwenden.

Den Gegenpart zum Gesetz des Minimums bildet das "Gesetz des Optimums", das von Wollny 1877 entdeckt wurde. Er beobachtete, dass Pflanzenerträge durch zunehmende Düngung erst rasch ansteigen, dann immer langsamer zunehmen, bis sie das Optimum erreicht haben. Werden noch höhere Düngergaben verabreicht, stagnieren die Erträge, um sich bei noch höheren Gaben sogar zu verschlechtern. Für Zimmer- und Gartenpflanzen gilt das genauso. Auch bei ihnen ist Düngung über das Optimum hinaus nicht nur Geldverschwendung, sondern kann die Pflanzen behindern. Mehr als üppig blühen kann die Petunie einfach nicht.

Quelle: CMA