In Österreich wurde die Kastanienminiermotte (Cameraria ohridella) erstmals 1989 in der Nähe von Linz beobachtet. Von dort aus breitete sich der Schädling innerhalb weniger Jahre explosionsartig über fast das gesamte Bundesgebiet aus. Die Vermehrung der Miniermotte lässt sich durch Entfernen und rasches Kompostieren des Herbstlaubes nur zu einem gewissen Grad eindämmen.
Die chemische Bekämpfung der Insekten erfolgt mit dem Wirkstoff Diflubenzuron, einem Fraß- und Kontaktinsektizid, das die Häutung der Larven hemmt. Der Einsatz von Pheromonfallen mit synthetisch hergestellten Lockstoffen ist aufwändig und im Wesentlichen nur für das Monitoring nutzbar.
Streuverluste durch Abdrift.Um einen Baum vollständig vor Larvenfraß zu schützen, müssen die Blätter bis in die Krone mit dem Insektizid bespritzt werden. Die Applikation der Brühe bis in eine Höhe von 25 bis 30 m ist allerdings technisch aufwändig, insbesondere im öffentlichen Raum. Sie kann nur bei optimalen Bedingungen durchgeführt werden, Wind und Regen verhindern eine gezielte Ausbringung. Der Streuverlust ist wegen der unvermeidlichen Abdrift groß, wodurch die Umgebung durch das Insektizid erheblich beeinträchtigt wird.
Injizieren statt Sprühen.Eine innovative Methode zur Bekämpfung der Kastanienminiermotte wurde in Polen entwickelt und getestet. Weitere erfolgreiche Tests wurden in Italien und Österreich durchgeführt. Treex 200 SL garantiert optimale Wirkung bei geringem Wirkstoffeinsatz, ist einfach anzuwenden und wirkt gezielt auf die Schadorganismen der Rosskastanie. Die Methode lässt sich mit einer Zeckenschutzimpfung vergleichen: Treex 200 SL ist ein Insektizid, kombiniert mit einem Fungizid, das gezielt in die Leitungsbahnen des Baumes injiziert wird und mit dem Saftstrom in die Blätter gelangt. Dort wirkt es nur auf jene Insekten, die von den Blättern fressen und so den Wirkstoff aufnehmen. Durch die Kombination von Insektizid und Fungizid wirkt Treex zweifach, sowohl gegen die Kastanienminiermotte als auch gegen Blattbräune (Guignardia aesculi).
Vorgangsweise. Es gibt zwei Möglichkeiten, den Wirkstoff in die Leitungsbahnen zu injizieren. In beiden Fällen werden rund um den Stamm im Abstand von etwa 20 cm Löcher bis unter das Kambium gebohrt. Im ersten Verfahren werden Kunststoffspritzen mit einem Gewinde an der Spitze in die Löcher eingeschraubt. Eine Feder drückt auf den Kolben der Spritze und bringt den Wirkstoff in den Saftstrom. Pro Baum werden nur etwa 30 bis 40 ml Brühe benötigt, kein Tropfen davon geht in die Umwelt verloren – die Natur bleibt unbelastet.Bei der zweiten Methode werden mit einer Handbohrmaschine und einem Spezialbohrer Löcher mit einem Durchmesser von 7,8 mm in den Stamm gebohrt, die in einem Winkel von etwa 45° schräg nach unten geneigt sind. Danach werden mit einem Injektionsgerät in jedes Loch 2,8 ml des Mittels injiziert. Der Saftstrom des Baumes zieht die Flüssigkeit innerhalb weniger Minuten hoch, und die Löcher werden mit Plastikstöpseln verschlossen.
Die Formulierung der Brühe ist äußerst fein. Die Wirkstoffe liegen in Form einer „Micro Suspension“ vor – winzige Tröpfchen, welche die Leitungsbahnen des Baumes problemlos passieren können. Treex hat eine zweijährige Wirkung, muss also frühestens jedes zweite Jahr neu injiziert werden.
Vorteile der Injektionsmethode. Verglichen mit der Standard-Technologie (Diflubenzuron Spritzung) ist Treex 200 SL extrem umweltfreundlich. Pro Baum werden nur 30 bis 40 ml des Mittels benötigt. Da sich der Wirkstoff in den Blättern ablagert, wirkt er zielgerichtet gegen Fraßfeinde. Andere Organismen werden nicht gefährdet.
Treex 200 SL hat eine hervorragende biologische Wirkung von 95 %. Die Wirkung hält mindestens zwei Jahre lang an. Die Injektionsmethode ist wetterunabhängig und anwenderfreundlich und kann bereits ab März angewandt werden. Eine vorläufige Bewilligung des Bundesamtes für Ernährungssicherheit zur Anwendung von Treex 200 SL liegt vor.
Durch Federdruck auf den Kolben wird die Mischung aus Insektizid und Fungizid in die Leitungsbahnen injiziert.
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