Im Rahmen der INDEGA-Versammlung vergangenen Dezember in Deutschland referierten drei Unternehmer aus Ihrer Sicht über Erfahrungen beim Export gartenbaulicher Produkte.
Fischer, Hillscheid/D, gegründet 1959, nahm 1962 die Produktion von Jungpflanzen auf und verlegte diese später nach Gran Canaria. 1972 wurden Standorte in Frankreich, Portugal und in den USA eröffnet, 1998 in Kenia, 2000 in China. Heute ist Fischer in 15 EU-Ländern mit einer Produktionsfläche von 95 ha und 3.000 Arbeitskräften tätig. Wichtig ist es dem Unternehmen, Produkte in Marken anzubieten. Zudem arbeitet Fischer u. a. mit Suntory, Danziger und PAC zusammen.
Grünewald, Selm/D, ist international tätig und liefert unbewurzelte Stecklinge, Jungpflanzen und Rohware. Bisher wurden Abnehmer überwiegend in Europa beliefert, den wichtigsten Exportmarkt hat das Unternehmen zur Zeit jedoch in den USA, während als Einstiegsmarkt neuerer Zeit Asien gesehen wird.
Unter dem Thema „think global, act local" fungiert S & G Flowers (Syngenta Seeds), Kleve/D. Der Grundstein wurde 1813 in Holland gelegt. Heute zählt das Unternehmen zu einem Schweizer Konzern, der jährliche 6,5 Mrd. € Umsatz macht, wobei S & G die Sparte Saatgut vertritt.
1934 wurde der Standort in Kleve gegründet mit Spezialisierung auf Produktion und Handel von Gemüsesaatgut, später auch von Zierpflanzen. Bald darauf erfolgte eine Ausweitung des Verkaufs nach Österreich und in die Schweiz. Heute ist S & G nahezu weltweit vertreten.
Natürlich hatte das internationale Geschäft Auswirkungen auf viele betriebliche Gegebenheiten. Beschrieben wurde die Situation anhand der Saatkisten. Noch 1975 wurden Sämereien und Jungpflanzen nur in kleineren Gefäßen vertrieben, während zum damaligen Zeitpunkt von Zwaan, Kleve/NL, die 47 x 37 cm große Saatkiste eingeführt wurde. Durch die weitere Entwicklung des Unternehmens gab es später 15 verschiedene Kistengrößen, wobei sich diese Vielzahl in den Folgejahren nicht bewährte.
Spätere Veränderungen führten letztendlich dazu, dass mit 1. Jänner 2001 der Xtray® eingeführt wurde, der sich in der Zwischenzeit bestens bewährte. Eine wichtige Rolle für Entscheidungsmaßnahmen spielen Marktgröße, die Produktion im jeweiligen Land sowie die Verteilung der Warenströme. Informationen über gewünschte Gattungen, Arten und Sorten sowie die Absatzkanäle im jeweiligen Land sind von besonderer Bedeutung, so Ludwig Zeitheim von S & G.Obwohl alle drei Unternehmen bei den Ausweitungen ihrer Geschäftsbeziehungen über die Grenzen hinaus unterschiedliche Wege gegangen sind, müssen bestimmte Voraussetzungen immer erfüllt werden. Die wichtigsten Voraussetzungen sind aber immer eine möglichst exakte Übersicht über die Marktlage, den Bedarf, ein Aufbau guter Kontakte in das jeweilige Land und die Lieferung bester Qualitäten.