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Das Selbstpflückfeld eines Schweizer Landwirtes ist eine weitere Möglichkeit in der landwirtschaftlichen Direktvermarktung und ein Gewinn für die Menschen in der Region. (Symbolfoto) © Werner Rebel/Shutterstock.com

Schweiz

Bunte Blumen pflücken

Ein Artikel von Alexandra Pickner | 14.04.2025 - 08:40

Der Landwirt Lucas Vogt hat den Betrieb und das Blumenfeld von seinen Eltern übernommen. Er bewirtschaftet 23 ha landwirtschaftliche Nutzfläche und das Blumenfeld ist eine wichtige Einnahmequelle. Darüber hinaus gibt es Kürbisse zum Selberpflücken, aber auch andere Ackerkulturen wie Zuckerrübe, Soja, Raps, Weizen und Mais werden angebaut. Schon seit über 20 Jahren existiert dieses Selbstpflückfeld, was klein angefangen hat, wurde schnell groß und heute werden auf zwei Hektar verschiedene Schnittblumen angebaut. Begonnen wird mit Tulpen, dann folgen Pfingstrosen und Sonnenblumen. Gladiolen und Dahlien beenden die Saison. Bis zu 30 verschiedene Blumenarten wachsen auf dem Feld im Laufe der Saison. Auf dem Selbstpflückfeld stehen Kunden Messer sowie Schnüre und Zeitungspapier zum Einpacken der Blumen zur Verfügung. Gezahlt werden kann mit Bargeld oder Twint. Bei der Bezahlung setzt der Landwirt auf Ehrlichkeit und Vertrauen.

Das Blumenfeld bedeutet für Kunden, dass sie frische und regionale Blumen ohne Zwischenhandel kaufen können. Die saisonale Vielfalt ermöglicht bewussten Konsum statt importierte Schnittblumen. Für den Landwirt bedeutet das Feld Arbeit über das ganze Jahr. Im Oktober werden die Tulpenzwiebel gepflanzt, dann kommt Stroh auf die Gehwege und Ende Jänner werden die Zwiebelblumen mit Vlies bis zur Blüte abgedeckt.Die Tulpenfläche ist aufgrund der Fruchtfolge nicht jedes Jahr auf dem gleichen Feld. Vor den Tulpen wird noch Weizen angebaut und dazwischen werden Gründüngungen ausgebracht, damit der Boden schön aufgelockert wird. Einige der Schnittblumen werden als Setzlinge gepflanzt, diese zieht die Familie jedes Jahr selbst. Die Knollen der Dahlien werden jeweils im November ausgegraben, gelagert und im Frühjahr wieder eingepflanzt.

Einmal pro Woche wird der Rasen zwischen den Blumenbeeten gemäht. Für den Landwirt ist es wichtig, dass die Anlage für Besucher gepflegt aussieht. Mit einer Tröpfchenbewässerung werden die Blumen im Sommer bewässert. Die Schläuche dazu werden im Frühjahr gelegt. In einem sehr trockenen Jahr werden bis zu 4.000 m3 Wasser gebraucht. Als Vater hat sich der Landwirt bewusst für diese Tätigkeit entschieden und seinen Job als Geschäftsführer aufgegeben, um flexibler für seine Kinder da sein zu können. Das Selbstpflückfeld ist eine weitere Möglichkeit der Direktvermarktung und ein Gewinn für die Menschen in der Region.


Quelle: LID