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Die Teilnehmer der Generalversammlung des Blumenmarketing Austria kosteten sich durch die unterschiedlichsten Tomaten um den Kandidaten für das Gemüse des Jahres 2025 zu küren © Elloria Voltan/Shutterstock.com

Blumenmarketing

Mehr Beteiligung – mehr Werbungsbudget

Ein Artikel von Renate Stoiber | 01.11.2024 - 11:50

Für die neue Geschäftsführerin des Blumenmarketing, DI Marlies Zahaurek, ging es kurz nach ihrem Arbeitsantritt gleich los mit der 18. Generalversammlung im Rahmen der heurigen Bundesgartenbautagung in St. Johann im Pongau. Daher konnten Fragen zum Kassabericht 2023 (der noch von DI Karin Lorenzi erstellt wurde) von ihr auch nicht erschöpfend beantwortet werden, Obmann Ing. Wolfgang Praskac bemühte sich jedoch einzuspringen.

Grundsätzlich zeigte sich der Bericht ähnlich zu den vorangegangenen Jahren. Klar erkennbar war ein Manko im Bereich des Kundenmagazins Beetgeflüster, das sich durch stark gestiegene Druckkosten sowie sinkende Inseratenumfänge erklärt. Die Auflagezahlen sind mit saisonalen Schwankungen sehr stabil, hier rief Praskac allerdings dazu auf, mehr Gärtner zu motivieren, die gut gemachten Hefte aufzulegen. Denn mehr Auflage bringe auch mehr Inserenteninteresse und mehr Budget für Werbeformen.

Klettermaxi und schlanker Willi

Grundsätzlich ist das Gemüse des Jahres immer signifikant erträglicher als die Gartenpflanze. Im Bereich der Bestellung von POS-Material gibt es noch Nachholbedarf. Der Obmann betonte in diesem Zusammenhang die Wichtigkeit des Wiederhol-Effekts in der Werbung und dass die Verwendung der bunten Deckenbanner das Interesse der Kunden auf sich zieht, auch wenn sie dann vielleicht mit anderen Pflanzen das Geschäft verlassen. Wenn das bunte Plakat in mehr Gärtnereien hängt, dann steigt damit auch die Akzeptanz der Pflanze des Jahres österreichweit und damit auch den Erfolg der Gemeinschaftswerbung.

In der Steiermark arbeiten die Blumenschmuck-Gärtner mit Mutationen des Banners, die das eigene Logo inkludieren. Die Bestellungen der kommenden Pflanzen (eine Tomate und eine Zwerghimbeere) über die Verbandshomepage sind noch bis zum 30. November möglich. Auch hier wieder der Aufruf, sich zu beteiligen, ideal wäre es wenn alle Bundesländer mitmachen, da die österreichweite Werbung im Vergleich billiger ist, als in jeder lokalen Zeitung extra zu werben.

Auch Material für die Veranstaltung Schule in der Gärtnerei steht auf der Verbandswebseite zur Verfügung und bis Weihnachten bestellbar. Bezüglich des Ablaufs wies Zahaurek darauf hin, dass sie hier noch Nachholbedarf hätte und sich die Teilnehmer der Tagung vermutlich besser auskennen. Sie sei aber in der Einarbeitung in alle Themen der Werbeorganisation.

Budget und Werbemaßnahmen 2025

Nach einer kurzen Unterbrechung der Themen durch die anstehende Neuwahl des Vorstands (der neue-alte Wahlvorschlag wurde im Gesamten angenommen), widmete sich Zahaurek dem für das kommende Jahr geplanten Budget sowie den Maßnahmen für 2025. Der Antrag für die nationale Förderung des Budgets lief zum Zeitpunkt der Tagung, inhaltlich bleiben die Themen ident zu den Vorjahren. Eventuell notwendige Änderungen kann Zahaurek aber ohne Rücksprache durchführen. Ein Unterschied zu den Vorjahren ist, dass die Auszahlungen nun in Teilbeträgen erfolgen. Eine nähere Information stellte die Geschäftsführerin nach Klärung aller offenen Fragen in Aussicht.

Da sich beim Kundenmagazin durch den Abgang Lorenzis Änderungen ergaben, stellte die derzeitig alleinige Verantwortliche Veronika Schubert das Heft und seine Entwicklung seit der Einführung von zehn Jahren vor. Vorgaben dabei waren das saisonale Cover und die Darstellung von Menschen auf dem Cover. Das Magazin sollte von Beginn an als Imageträger dienen, Kaufimpulse auslösen, eine Produktpräsentation beinhalten und Fachkompetenz ausstrahlen. Im Laufe der der Jahre kam es zu Änderungen in Aufmachung und Inhaltspräsentation, der Wiedererkennungswert blieb immer erhalten. Wichtigster Punkt dabei war, dass sich laufend etwas ändern müsse in einem Magazin und das sei bei Beetgeflüster auch so gehandhabt worden, ohne dass es die Gärtner bisher etwas kostete. Sie rief auch auf, sich als Gärtner zu beteiligen, z. B. indem mehr Fotos von österreichischen Gärtnern in den Gärtnertipp (seit 2017 inkludiert) geschickt werden. Es sei kein Nachteil, im Heft zu erscheinen.

Im Zusammenhang mit der Magazin-Erstellung fand Schubert auch die Brücke zu Social Media und dem Umgang damit. Hier wies sie entschieden auf die Verwendung von KI (ChatGPT) und damit verbundene Gefahren sowie Schwierigkeiten hin. Besonders im Bereich des Urheberrechts gibt es dabei noch heikle Bereiche, es gibt aber die Möglichkeit in Bezug auf eigene Inhalten einen Nutzungsvertrag abzuschließen.

Bei den Eigenmarken der Gärtner sind die ersten neuen Verpackungsdesigns fertig und im Verkauf: Gemüseerde, Hochbeeterde, Gartenfasern, Blumenerde, Pflanzenerde, Graberde, Moorbeeterde und Zimmerpflanzenerde. Auch im Düngerbereich wurden Relaunches durchgeführt. Mit Beginn 2025 sollte die Umstellung auf die neue Markenlinie komplett sein, im Verkauf sollte es mit Ende 2025 soweit sein, da hier noch die alten Verpackungen aufgebraucht werden. Aus dem Plenum kam der Vorschlag ob es möglich wäre die Verpackungen mit QR-Codes zu versehen, unter denen dann ev. weitere Informationen wofür die Erde zu verwenden sei oder ein kurzer Erklär-Film mit einem Gärtner abrufbar wäre. Das braucht natürlich einiges an Vorlaufzeit und muss produziert werden. Außerdem käme es erst in den Verkauf wenn die schon produzierten Verpackungen aufgebraucht sind – die Vorlaufzeit dafür beträgt ca. 1,5 Jahre.

Direktverkostung Gemüse des Jahres

Veränderung war Thema der heurigen Bundesgartenbautagung, dazu passend erfolgte die Auswahl des kommenden Gemüse des Jahres direkt im Rahmen der Sitzung. Aus diversen, z. T. sehr auffälligen Sorten, die Gärtner mitbrachten, konnten die Anwesenden mittels Verkostung und Stimmabgabe ihre Favoriten wählen. Die Entscheidung war nicht unbedingt einfach, waren doch von großen bis zu kleinen, gelben über orangen bis dunkelroten Tomaten viele Formen und Farben vertreten und Fleischtomaten lagen neben Cherrytomaten. Die Diskussionen über Geschmack („mangoartiges Fruchtfleisch“, „exotische Aromen“, „erdbeerartig“, „vollfruchtig“, „dünnschalig“) führten letztlich zur Kür der Gewinnertomate, eine tolerante und haltbare Sorte. Es wäre schön, wenn diese dann österreichweit – ev. als Zweitprodukt neben dem bundesländereigenen Gemüse – verfügbar wären.

Die Gartenpflanze des Jahres 2025 wird eine Zwerghimbeere mit gutem Wuchs. Die Pflanzen sind bereits in Produktion, die Begleitmaterialien entsprechen den Vorjahren und auch die Werbemaßnahmen sind entsprechend gewählt. Bitte nicht auf die Bestellungen vergessen!

Zum Ende der Sitzung machte der Obmann noch den Vorschlag, nicht verbrauchte Gelder aus dem Werbebudget ins Allgemeinbudget zu übernehmen und sie zu versteuern anstatt sie mit Biegen und Brechen noch für eine Schnellschussaktion aufzuwenden. Eine sinnvolle Verwendung wäre natürlich zielführender, aber die Erfahrung zeige, dass die Entscheidung darüber schwierig ist und erst erfolgen kann, wenn bekannt ist um wieviel es sich handelt. Die Abrechnung des vergangenen Jahres war zum Tagungszeitpunkt noch nicht möglich, da noch Rechnungen fehlten. Der Vorschlag des Obmanns wurde von den Teilnehmern angenommen.