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Digitale Technologien soll bei der Schädlingsidentifikation, -bekämpfung und Vorwarnung helfen © Prostock-studio/Shutterstock.com

EU-Projekt

Digitale Technologien zur Schädlingsbekämpfung

Ein Artikel von Renate Stoiber (bearbeitet) | 02.04.2024 - 13:33

Das Projekt STELLA hat zum Ziel, ein umfassendes digitales System zu entwickeln, das in Zukunft bei einer frühzeitigen Warnung und Identifizierung von Quarantäne- und regulierten Pflanzenpathogenen unterstützt. Und auch die Entwicklung von Reaktionsstrategien steht im zukünftigen Aufgabenbereich des Systems. Francesco Vuolo ist Projektpartner vom Institut für Geomatik an der Universität für Bodenkultur (BOKU): „Unser Projekt zielt darauf ab, Lösungen für die Überwachung und Bekämpfung von Schädlingen zu entwickeln, neue Methoden zu erproben und ihre Wirksamkeit in realen landwirtschaftlichen Systemen zur Sicherung von Pflanzen und Umwelt zu validieren.“

Im Rahmen des Projektes entwickeln die insgesamt 14 Partner aus sieben Ländern ein Schädlingsüberwachungssystem (PSS), das aus drei Teilen besteht:
1) Frühwarnsystem, das innovative Prognosemodelle und Sensoren des Internets der Dinge (IoT) integriert.
2) Schädlingserkennungssystem, das auf ferngesteuerten Luftfahrsysteme (RPAS), Fern- und Naherkundung, Bürgerwissenschaft und Fallen basiert.
3) Schädlingsbekämpfungssystem, das geolokalisierte Hotspots identifiziert, um Eindämmungs- sowie Gegenmaßnahmen zu veranlassen.

In einem Zeitraum von drei Jahren wird das System auf Feld-, Betriebs- und regionaler Ebene in spezifischen Anwendungsfällen getestet. Das Projekt erstreckt sich über vier europäische Länder (Griechenland, Italien, Litauen, Frankreich) und Neuseeland. Die Bereiche umfassen neben Acker-, Obst- und Weinbaukulturen auch ausgedehnte und schwer zugängliche Gebiete wie Wälder.

Die Koordination der Implementierung, Durchführung und Evaluierung liegt in österreichischer Hand bei der BOKU. Aleksandar Dujakovic, Arbeitspaket-Koordinator am Institut für Geomatik an der BOKU, erklärt: „Dabei liegt unser Fokus auf der Verarbeitung von Fernerkundungsdaten und der Entwicklung von Algorithmen zur Erkennung und Vorhersage von Schädlingsaktivitäten - beispielsweise die Identifizierung von Ralstonia solanacearum-Bakterien in ausgewählten italienischen Tomatenbetrieben.“ STELLA hat neben der Nutzung moderster Technologien auch das Ziel, Citizen Science und Crowdsourcing in den Ländern zu fördern.


Quelle: AIZ.info