shutterstock_552030898.jpg

Ersatzstoffe für Torf sollen zukünftig mit einem neuen System zertifiziert werden können © funnyangel/Shutterstock.com

Torf

Zertifizierung von Ersatzstoffen

Ein Artikel von Renate Stoiber (bearbeitet) | 04.03.2024 - 17:06

Das System HORTICERT dient der Überprüfung von ökologischen, sozialen und ökonomischen Nachhaltigkeitsaspekten von Ersatzstoffen für Torf in Gartenbausubstraten und Blumenerden. Es wurde im Auftrag es BMEL (Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft) durch die Meo Carbon Solutions GmbH (MCS) entwickelt. In der Ausarbeitung waren mehr als 40 Projektpartner involviert. Das System steht nun vor der Praxisreife, die ersten regulären Zertifizierungen sollen bereits 2024 stattfinden. Berücksichtigt werden zunächst die mengenmäßig relevantesten Ersatzstoffe wie Grüngutkompost, Holzfasern, Rindenhumus und Kokosprodukte.

Die gesamte Lieferkette

Das Zertifizierungssystem berücksichtig dabei alle Schritte in der Lieferkette von der Gewinnung des Rohstoffs über die Weiterverarbeitung bis zur Produktion der Blumenerden und Kultursubstrate. Da es regional unterschiedliche Risikostufen gibt, reicht dort wo bereits hohe Standards und weit verbreitete Zertifizierungen vorhanden sind, eine reduzierte Überprüfung der Nachhaltigkeitsanforderungen. Das trifft z.B. auf Grüngutkompost und holzbasierte Produkte aus Deutschland und Belgien zu. Für kokosbasierte Produkte bestehen dagegen höhere soziale und ökologische Risiken und damit eine intensivere Prüfung.

Überschneidungen mit bereits vorhandenen Zertifizierungssystemen (PEFC, FSC, SA8000 – Einhaltung von Menschenrechten) wurden analysiert, um diese unter HORTICERT anerkennen zu können. Das reduziert den Zertifizierungsaufwand für dort bereits zertifizierte Unternehmen. Aktuell läuft die Phase der Überführung in den Regelbetrieb, die vom BMEL bis 2025 unterstützt ist. Nach dem Projektende soll das System wirtschaftlich auf eigenen Füßen stehen und international anwendbar sein.


Quelle: FNR