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Im Bereich Frischobst gab es 2023 leichte Mengensteigerungen © Alexander Raths/Shutterstock.com

Konsumverhalten

Wie hat Österreich 2023 eingekauft?

Ein Artikel von Renate Stoiber (bearbeitet) | 29.03.2024 - 11:40

Zu den großen Themen, die der Lebensmitteleinzelhandel in den vergangenen 30 Jahren aufgegriffen hat zählen z.B. das wachsende Angebot an Convenience-Produkten der die Einführung von Functional Food (Lebensmittel mit gesundheitlichem Zusatznutzen). Eigenmarken der Handelketten setzten sich besonders im Bio-Bereich erfolgreich durch, was auch die ganzjährige mediale Bewerbung gelang. Aktuell können neben dem Bio-Segment auch Regionalität und pflanzenbasierte Ernährung mehr Bedeutung gewinnen, wie die Zahlen der RollAMA für das vergangenen Jahre zeigten.

Das Jahr 2023

Zum ersten Mal sind in der Auswertung auch Daten zu Brot und Backwaren sowie Mehl inkludiert. Die heimischen Haushalte haben für Frischeprodukte, Fertiggerichte und Mehl insgesamt 220,6 Euro monatlich ausgegeben. Den höchsten Anteil beanspruchten dabei Wurst und Schinken mit 15%, gefolgt von Milch, Joghurt und Butter (13,4%) und Fleisch inkl. Geflügel (10,9%). Auf Brot und Gebäck exkl. Feinbackwaren entfielen 10,5% der Haushaltsausgaben. Die eingekauften Mengen blieben stabil zum Vorjahreszeitraum, der Umsatz zeigte einen Anstieg von +10,2% gegenüber 2022 und lag damit bei ca. 9,48 Mrd. Euro.

„An der Entwicklung der RollAMA-Warengruppen pflanzlichen Ursprungs kann man ablesen, dass wir die Krisen langsam hinter uns lassen. Obst und Gemüse mit längerer Haltbarkeit in Konserven wurden 2023 weniger nachgefragt und Vorräte aus Zeiten der Corona-Krise aufgebraucht“, so Micaela Schantl, Leiterin der Marktforschung in der AMA-Marketing. Im Bereich Frischobst und den pflanzlichen Alternativen gab es leichte Mengensteigerungen. Bei fast allen pflanzlichen Warengruppen waren Wertsteigerungen zu beobachten. Am stärksten legten Kartoffeln mit 22,5% zu, gefolgt von TK-Obst und -Gemüse mit 15%. Frischobst erreichte ein Plus von 8,3%.

Im Bereich der pflanzlichen Alternativen zu Fleisch- und Milchprodukten stieg das Angebot seit 2018 um 47% an, es können aber nicht alle neuen Produkte von sich überzeugen bzw. am Markt bestehen. Der Marktanteil ist immer noch gering und liegt im Bereich der Milch- und Milchprodukt-Alternativen bis ca. drei Prozent, bei Fleisch- und Wurstalternativen bei nur einem Prozent. Die Umsätze mit Fleisch- und Milchalternativen stiegen im Vorjahr um 11,2%, dabei sind aber auch Preissteigerungen zu beachten, das Absatzplus betrug nur 2,2%.

Bioprodukte sind bereits länger weitverbreitet, der Anteil über alle Frischwarengruppen stieg in den vergangenen 20 Jahren von 3,8 auf 11,5% an und ging 2023 leicht zurück (11%). Auch im Bereich von Brot, Gebäck, Backwaren und Mehl spielt Bio eine relevante Rolle. Mit ca. 14% bei Brot und sogar 20% bei Gebäck liegen die Anteile sogar höher als im durchschnittlichen RollAMA-Frischewarenkorb.


Quelle: AMA-Info