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Anstatt wie konventiell über die Erde wird bei der Cultan-Düngung die Lösung direkt in den Boden eingebracht © Aleksandar Milutinovic/Shutterstock.com

Düngung

Gezielte Ausbringung schont die Umwelt

Ein Artikel von Renate Stoiber (bearbeitet) | 20.02.2024 - 15:36

Beim sogenannten Cultan-Verfahren (Controlled Uptake Long Term Ammonium Nutrition) wird Pflanzendünger direkt und punktgenau in den Boden bzw. zu den Pflanzenwurzeln gebracht. Das hilft sowohl bei der Versorgungssicherheit als auch der Umwelt, da es die Ausgasungsverluste von Ammoniak und Auswaschung von Nitrat reduziert. Die Stickstoffdüngung erfolgt dabei einmalig in der Vegetationsperiode mit Ammonium (NH4+) anstelle von Nitraten (NO3-N).

Die Düngelösung wird dabei nicht auf den Boden aufgebracht, sondern mit einer speziellen Injektionstechnik sieben bis 20cm tief in Punkten oder Streifen seitlich versetzt zu den Saatreihen eingebracht. Die Pflanzen entwickeln mehr Feinwurzeln in Richtung es angelegten Depots und ziehen die Nährstoffe daraus. So entsteht ein besser ausgebildetes Wurzelgeflecht, das die Trockentoleranz der Pflanzenbestände erhöht. Zusätzlich lagern die Pflanzen nicht übermäßig Nitrat ein und der Landwirt kann Dünger einsparen.

Die anfallenden Mehrkosten unterstützt das Land Niederösterreich nun mit max. 80 Euro/ha gedüngter Ackerfläche. „Als erstes Bundesland gehen wir diesen nachhaltigen Weg und stärken damit sowohl die produzierende Landwirtschaft als auch die Umwelt. Jeder zweite Acker Österreichs liegt bei uns in Niederösterreich, damit sind wir das Agrarland Nummer eins und haben eine immense Verantwortung für die Versorgungssicherheit. Die Vorteile der neuen Cultan-Düngung liegen auf der Hand, weniger Emissionen bei gleichzeitig mehr Produktionsleistung. Es werden gleichzeitig die Düngemengen sowie die Ausgasungsverluste minimiert, so sieht innovative Landwirtschaft aus“, zeigt sich Stephan Pernkopf, LH-Stellvertreter, überzeugt. Lorenz Mayr, Vizepräsident der LK NÖ, sieht darin eine Unterstützung einer umwelt- und klimaschonenden Düngung. Die finanzielle Unterstützung verringere die Mehrkosten für die Betrieb und schaffe so einen entsprechenden Anreiz für die Anwendung der Cultan-Methode.


Quelle: aiz.info