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Zierpflanzenmarkt

Deutsche Produktion ist stabil, Gesamtmarkt schrumpft

Ein Artikel von Renate Stoiber (bearbeitet) | 08.02.2024 - 08:44

Mit einem Wert von ca. 8,6 Mrd. Euro (zu Einzelhandelspreisen) sank der deutsche Zierpflanzenmarkt um ca. 4%, nach Schätzung der Agrarmarkt Informations-GmbH (AMI) gab es in fast allen Marktsegmenten Rückgänge gegenüber 2022. Dabei seien die Umsätze im vergangenen Jahr mit deutlich geringeren Stückzahlen erreicht worden, so der Präsident des Zentralverbands Gartenbau (ZVG) Jürgen Mertz. Der Absatz der deutschen Produktion blieb vergleichsweise stabil. Im geschrumpften Markt wird anteilig mehr deutsche Ware gehandelt, der Wert der eingeführten Waren ging stärker zurück als der Wert der ausgeführten Waren.

Auch wenn die Preise für Blumen und Zierpflanzen 2023 stiegen, konnten sie doch den Mehraufwand in vielen Fällen nicht decken. Die Inflation lies die Verbraucherausgaben sinken, die Endverbraucher sind verunsichert. In den Betrieben kämpft man mit hoch bleibenden Betriebsmittelkosten, Fachkräftemangel und gestiegenen Mindestlöhnen. Und dann spielte auch die Witterung nicht mit – zuerst zu nass, dann zu dunkel und schließlich zu heiß.

Weniger Ausgaben für Gartenpflanzen

Pro Kopf gaben die deutschen Kunden weniger als 49 Euro für Gartenpflanzen aus. Das wichtigste Segment bleiben mit Abstand Beet- und Balkonpflanzen, auch wenn rein rechnerisch jeder Einwohner nur noch ca. 20 Euro ausgab. Bei Stauden sank dieser Wert auf unter sieben Euro und auch Obst- und Ziergehölze mussten ein Minus verzeichnen (ca. 16 Euro für Gehölze). Kräuter konnten das Vorjahresergebnis hingegen halten, ihr geringer Marktanteil von ca. drei Prozent stabilisiert aber insgesamt nicht. Blumenzwiebeln verloren ebenfalls – ein Minus von fünf Prozent zum Vorjahr ließ die Pro-Kopf-Ausgaben im Bereich auf ca. drei Euro sinken.

Nicht so witterungsabhängige Segmente wie Zimmerpflanzen und Schnittblumen schnitten im Vorjahresvergleich 2023 etwas besser ab als die Gartenpflanzen. Grüne Zimmerpflanzen erreichten während der Pandemie einen Boom und lagen jetzt noch etwas über sechs Euro und damit knapp über dem Vor-Corona-Niveau. Das Minus bei den blühenden Zimmerpflanzen war geringer, die Pro-Kopf-Ausgaben blieben über der Marke von elf Euro. Das größte Marktsegment sind weiter die Schnittblumen, auch wenn sie hinter dem Ergebnis von 2022 zurückblieben: Jeder deutsche Einwohner gab im Durchschnitt mehr als 35 Euro aus.


Quelle: ZVG