Innerhalb der dicht verbauten Stadt bilden Friedhofsflächen als Grünoasen eine deutliche Klimawirkung – vergleichbar Parks. Das zeigte eine Untersuchung des Center for Energy des AIT (Austrian Institute of Technology) im Auftrag der Friedhöfe Wien GmbH.
Senior Scientist und Studienautorin Marianne Bügelmayer-Blaschek: „Begrünte Friedhöfe weisen bereits jetzt geringere Temperaturen als dicht verbaute Wohnquartiere auf und ermöglichen die Versickerung von doppelt so viel Regenwasser. Unsere Ergebnisse zeigen, dass durch die bewusste Begrünung und Entsiegelung die Bedingungen für die Menschen in den umgebenden Straßen deutlich verbessert werden können.“
Pflanzen statt Platten
Eine weitere Begrünung wie z.B. durch Optimierung der Grababdeckung und der Wege hat ein so großes Potenzial, dass sie eine Reduktion von drei Tropennächten in Wien bewirken könnte. Zusätzlich weisen Friedhöfe die Möglichkeit auf, große Mengen an Niederschlag versickern zu lassen, was gerade in Zeiten von Starkregen von großer Bedeutung für dicht bebaute Stadtbereiche ist.
Die Studie zeigt nicht nur die positiven Wirkungen auf, sondern gibt auch Empfehlungen für die weitere Entsiegelung, um das Kanalsystem lokal zu entlasten. Bis zu 70 % des Niederschlags könnten vor Ort versickern. Wesentlich in der Aufklärung sei dabei, dass jedes mit Deckplatte ausgestaltete Grab zur Versiegelung beiträgt. Unversiegelte Erdgräber ohne Platte können mehr Niederschläge aufnehmen. Renate Niklas, Geschäftsführerin Friedhöfe Wien: „Jene Menschen, die ein Grab auf unseren Friedhöfen haben, es außerdem bepflanzt und grün halten, leisten einen wertvollen Beitrag für das Stadtklima.“
Die Studie fand auf zwei städtischen Friedhöfen statt: Friedhof Sievering (19. Bezirk) und Friedhof Meidling (12. Bezirk). Basis der Untersuchung waren Messergebnisse der Universität für Bodenkultur Wien, den Abkühlungs- und Versickerungseffekt quantifizierten die Wissenschafter mittels Anwendung eines 3D-Modells. Die Analyse finden Sie auf der Webseite der Friedhöfe Wien.
Quelle: Friedhöfe Wien/APA-OTS
