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Tomaten verzeichneten 2022 sowohl flächenmäßig als auch mengenmäßig einen Rückgang gegenüber dem Vorjahr © BearFotos/Shutterstock.com

Statistik

Gemüseernte 2022 über Durchschnitt

Ein Artikel von Renate Stoiber (bearbeitet) | 06.12.2022 - 15:47

Bei einer zum Vorjahr kaum veränderten Anbaufläche konnte 2022 mit 674.300 t Feld- und Gartenbaugemüse das Ernteniveau von 2021 beinahe gehalten werden und liegt deutlich über dem Fünfjahresmittel (+9 %). Dies ermöglichten die optimalen Wachstumsbedingungen im Frühsommer und die guten Klimaverhältnisse im Spätherbst auch wenn im trockenen Sommer mehr Bewässerung notwendig war.

Fruchtgemüse

Trotz Anstiegs der Anbaufläche um 6 % lag die Fruchtgemüseernte mit 167.400 t etwas unter dem Vorjahr (-1 % zu 2021) während sich gegenüber dem Fünfjahresmittel ein Plus von 3 % ergab. Der Ausbau der Fläche bezog sich auf Feldgemüsearten wie Zuckermais, Speisekürbis und Zucchini, bei den energieintensiven Glashauskulturen kam es hingegen zu verkürzter Saison, Verringerung der Anbausätze und Betriebsstilllegungen und damit zur Flächenreduktion.

Tomaten verzeichneten einen Flächenrückgang von 3 % und auch die Produktion von 57.000 t war um 5 % geringer als 2021. Mehr als 80 % waren Rispentomaten. Auch die Erntemenge von Gurken (44.100 t) ging deutlich zurück (-8 % zu 2021). Bei Paprika kam es v. a. durch Betriebsauflassungen zu einer beträchtlichen Flächenreduktion (-19 %), die Produktion verringerte sich auf 12.600 t – das ist ein Minus von 16 % zu 2021. 97 % stammen aus dem Unter-Glas-Anbau, 80 % gehören zur bunten Varietät.

Kohl-, Blatt- und Stängelgemüse

Hier zeigte sich mit 141.700 t eine leicht überdurchschnittliche Produktion mit +3 % zum Fünfjahresmittel, die allerdings leicht unter dem Vorjahr blieb (-4 %). Im Frühling verzögerte sich bedingt durch die Witterung bei Freilandkulturen die Entwicklung, die später hohen Temperaturen sorgten dann für schnelles Wachstum. So entstanden z. T. Übermengen, die nicht abzusetzen waren und z. T. nicht geerntet wurden. Der Aufwand für Bewässerung war hoch. Den oft zu kühlen September machte der milde Oktober und die dadurch lange Herbstsaison wieder wett.

Salat macht mehr als ein Drittel dieser Produktgruppe aus und erreichte 2022 eine Erntemenge von 48.700 t (-5 % zu 2021, +4 % zum Fünfjahresmittel). Die Anbaufläche von Kraut hat sich seit dem Tiefstand von 2018 kontinuierlich nach oben entwickelt, auch 2022 zeigten sich Produktionszuwächse (+11 %) und damit eine Erntemenge von 45.8000 t. Die Anbaufläche von Chinakohl ging hingegen im Vergleich zum Vorjahr um 16 % zurück und erbrachte eine Produktion von 13.900 t. Das Gleiche gilt auch von Spinat, der auf ein Rekordtief von 8.500 t (-28 % zu 2021) absank. Das entspricht einem Minus von 33 % im Fünfjahresmittel.

Hülsenfrüchte, Wurzel- und Zwiebelgemüse

In dieser Produktgruppe ergab sich eine Erntemenge von 365.200 t (+2 % zu 2021, +14 % zum Fünfjahresmittel). Die Zwiebelernte – ein Viertel der gesamten Gemüseproduktion – betrug auf ausgeweiteter Fläche mit 174.800 t ähnlich viel wie 2021 (+4 %) und erreichte ein Plus von 18 % gegenüber dem Fünfjahresmittel. Auch die Karottenproduktion blieb gegenüber dem Vorjahr stabil (118.400 t, +1 % zu 2021, +11 % zum Fünfjahresmittel). Durch die Flächenreduktion ging die Erntemenge bei Grünerbsen sowie Fisolen zurück, Käferbohnen sanken aufgrund von Befruchtungsproblemen auf ein tieferes Niveau. Ein leichtes Plus erreichten hingegen Sellerie und Knoblauch.


Quelle: Statistik Austria