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Die Blauschwarze Holzbiene ist eine Profiteurin des Klimawandels © Bernd Schmidt/Shutterstock.com

Publikumswahl

Sieg für Deutschlands größte Wildbiene

Ein Artikel von Renate Stoiber (bearbeitet) | 21.06.2022 - 11:46

Vom 21. März bis zum 13. Juni konnten Naturinteressierte online für ihren Favoriten unter sechs Kandidaten stimmen. Mit der Wahl zum Gartentier des Jahres möchte die Heinz Sielmann Stiftung auf den dramatischen Rückgang der biologischen Vielfalt in der Kulturlandschaft hinweisen: „Das Potenzial von Gärten als Naturoasen ist riesig. Mit einer naturnahen Gestaltung und dem Verzicht auf Herbizide und Insektizide kann man zahlreiche tierische Gartengäste anlocken“, so Biologin und Stiftungssprecherin Nora Künkler.

Die Riesen in den Garten locken

Die Blauschwarze Holzbiene (Xylocopa violacea) ist mit einer Körperlänge von ca. 30 mm ein wahrer Gigant unter den Bienen, wenn auch ein eher sanfter. Sie ist nicht angriffslustig, kann aber wenn sie in die Enge getrieben wird zustechen. Die Vertreterin der solitär lebenden Holzbienen ist tiefschwarz gefärbt, Körper und Flügel schimmern im Sonnenlicht bläulich.

Das Hauptverbreitungsgebiet liegt in Südeuropa, in Österreich kommt sie nur in besonders wärmebegünstigten Regionen mit vielen Sonnentagen vor. Durch den Klimawandel hat sie sich aber weiter nach Norden vorgewagt. Neben Gärten besiedelt die Blauschwarze Holzbiene auch Streuobstwiesen, Parks, Waldränder und sonnige Hänge wo sie passende Nistplätze an Hauswänden, Bäumen und anderen aufrechten Strukturen finden. Sie nagen Gänge ins Holz, daher auch der Name Xylocopa, der „die Holzschneidenden“ bedeutet.

Holzbienen sind wichtige Blütenbestäuber, können sich aber auch als Nektarräuber betätigen indem sie kleinere Blüten (in die sie nicht mit dem Rüssel kommen) seitlich anbeißen, um an den Nektar zu kommen, ohne dass die Blüte bestäubt wird.


Quellen: Heinz Sielmann Stiftung, Verband der Naturparke Österreichs