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Pflanzenschutzmittel mit Nanotechnologie stehen vor der Markteinführung. Forscher sehen die Notwendigkeit den bestehenden Prüfrahmen anzupassen © Dmitry Kalinovsky/Shutterstock.com

Risikobewertung

Zusätzliche Tests für Nano-Pflanzenschutzmittel

Ein Artikel von Renate Stoiber (bearbeitet) | 22.12.2021 - 08:13

Pflanzenschutz mit Nanomaterialien sollen im Anbau einen verbesserten Schutz vor Schadorganismen, Krankheiten und Unkräutern bieten. Allerdings stellen sie mit ihren neuen Eigenschaften auch die gesundheitliche Risikobewertung vor Herausforderungen. Fachleute des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) entwickelten in Zusammenarbeit mit internationalen Forschern eine Prüfstrategie für Nano-Pflanzenschutz und haben diese im Fachblatt „Nature Nanotechnology“ veröffentlicht. Die Strategie sieht für Nano-Pflanzenschutzmittel zusätzliche Tests vor, um mögliche Gesundheitsrisiken abzufangen bzw. zu berücksichtigen.

Wie stabil sind die Nanomaterialien?

Derzeit läuft die Entwicklung der Pflanzenschutzmittel mit Nanomaterialien und sie stehen vor der Markteinführung. Von Nanomaterialien spricht man, wenn es ein Außenmaß von 1 bis 100 nm (Nanometer) hat, ein Nanometer ist der millionste Teil eines Millimeters. Sie sollen die Wirkstoffe stabiler und effizienter machen sowie langdauernder freisetzen und so zur Einsparung beitragen.

Vor der Einführung muss wie auch bei konventionellen Produkten eine Prüfung auf gesundheitliche Risiken erfolgen. In der Studie erläutern die Forscher eine Prüfstrategie am Beispiel zweier wichtiger Produktkategorien. Einerseits ein Träger-System, das Nanocarrier als Verpackung für den konventionellen Wirkstoff nutzt. Andererseits die Möglichkeit, dass der Wirkstoff selbst in einer Nano-Form vorliegt.

Die Forscher sehen es als erforderlich an, dass der bestehende Prüfrahmen anzupassen ist und entsprechende Testverfahren zu entwickeln sind. Zusätzlich ist es notwendig Wissenslücken zu schließen, z. B. dazu wie stabil Nano-PSM in lebenden Geweben sind und wie gut sie biologische Grenzen überwinden können. Die Studie sei ein wichtiger Schritt um mögliche Gesundheitsrisiken international einheitlich prüfen und bewerten zu können.


Quelle: BfR