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Forscher gewannen das neue biologisch abbaubare Plastik aus Pflanzenresten von Tomaten. © Gorodenkoff/Shutterstock.com

Forschung

Die Suche nach dem idealen Bioplastik

Ein Artikel von Alexandra Pickner (bearbeitet) | 24.11.2021 - 08:56

Forscher des La Mayora Subtropical und Mediterranean Hortofruticulture Institut entwickelten Biokunststoffe aus Tomatenresten, die ähnliche Fähigkeiten wie handelsübliche Verpackungskunststoffe aufweisen. Unsere gewöhnlichen Kunststoffverpackungen sind aus Erdöl und brauchen rund 450 Jahre, um sich abzubauen, während das Bioplastik nur einen Monat dazu braucht.
Das Forscherteam extrahierte Zellulose aus Blättern, Stängel und Haut von Tomaten, die in der Konservenindustrie nach der Herstellung von Tomatensauce oder Ketchup als Abfallprodukt anfallen und entwickelten daraus eine robuste und transparente Folie, die sich vielseitig einsetzen lässt. Das aus der gewonnenen Zellulose geschaffene Material kann mit antibakteriellen bioaktiven Substanzen und Antioxidantien modifiziert werden. Das Material hat auch Potential, um es als Verpackung von Lebensmitteln einzusetzen.

Diese Biokunststoffe können hydrophob, fluoreszierend oder perlmuttartig sein und je nach Lichteinfall verschiedene Farben oder Schattierungen aufweisen. Wenn dieses Bioplastik seine ursprüngliche Farbe verliert, bedeutet dies, dass der Kunststoff Wasser absorbiert hat, seine Struktur zu verlieren beginnt und seine antioxidativen Eigenschaften nachlassen. Diese Kunststoffe können auch zur Beschichtung von Dosen verwendet werden, da sie das Metall sehr gut vor Korrosion schützen und die Lebensmittel nicht beeinträchtigt werden.
Leider ist die kommerzielle Anwendung noch lange nicht erreicht, da die in der Kunststoffindustrie verwendeten Maschinen mit dem neuen Kunststoff (noch) nicht kompatibel sind.


Quelle: Freshplaza