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DI Karin Lorenzi versüßte dem schwer zu beschenkenden scheidenden Obmann ÖR Albert Trinkl den Abschied aus dem Vorstand © Renate Stoiber

Blumenmarketing

Ein neuer Obmann

Ein Artikel von Renate Stoiber | 01.11.2021 - 11:34

Beim Bericht zu den Werbemaßnahmen des Blumenmarketing Austria (BMA) zeigte sich die Besonderheit des Jahres 2020: Teilweise waren Aktionen (Tag des Nützlings, Schule in der Gärtnerei) nicht durchführbar, andere fanden nur eingeschränkt statt. Zu Beginn hieß aber noch einmal ÖR Albert Trinkl die Anwesenden zur 15. Generalversammlung herzlich willkommen und übergab dann das Wort an DI Karin Lorenzi für den Kassabericht.

Die Abrechnung der Tagungsbroschüre für die Bundesgartenbautagung 2020 fand aufgrund der fehlenden Steuernummer beim Bundesverband über das BMA statt, der Gewinn wurde an den Bundesverband überwiesen. Die Abrechnung ergab einen Gewinn, die Bilanz ist ausgeglichen. Die Rechnungsprüfer DI Christoph Buttinger und Josef Lindner konnten keine Probleme feststellen, stellten aber den Vorschlag in den Raum, ob nicht aufgrund der Entwicklung des Vereins ein Vier-Augen-Prinzip bezüglich der Rechnungen anzudenken wäre. Dadurch wäre Haftung und Sicherheit besser verteilt. Die Entlastung des Vorstandes wurde einstimmig angenommen.

Tomella und Heidelbert

Das heurige Gemüse des Jahres war die Tomella, zwei veredelte Tomaten in einem Topf. In ganz Österreich wurden 25.000 Jungpflanzen verteilt, auch Werbematerial kam zum Einsatz. Es lief ein Rundfunk-Spot auf Privatsendern, von der AMA gab es einen Fernsehbeitrag im Rahmen von „Infos und Tipps“ und auch über Presseaussendungen, Beetgeflüster sowie Soziale Medien lief die Bewerbung.

An Erfahrungen aus den Bundesländern zeigte sich, dass Tomella „zwar keine Sissi ist“ aber im Burgenland war der Absatz – auch aufgrund der farblichen Entsprechung von rot-gelb zum Jubiläum „100 Jahre Burgenland“ sehr gut, wie Albert Trinkl berichtete. Die Früchte waren zahlreich vorhanden und auch wohlschmeckend. Eine andere Erfahrung war, dass „Werbung wirkt“ – immer wenn der Spot lief gab es Nachfragen, ansonsten lief es eher auf „im Geschäft gesehen“ hinaus.

Auch die AMA verzeichnete einige Nachfragen, wie Mag. Micaela Schantl berichtete, die auch anmerkte, dass die Listen zu den Betrieben dabei sehr hilfreich sind. Dazu kam von Albert Trinkl der Aufruf, dass möglichst jeder Betrieb wenigstens ein paar Pflanzen anbieten sollte, eventuell auch nicht selbst produziert sondern von einem Kollegen gekauft. Es wäre nämlich kein gutes Bild, wenn Kunden nachfragen, nichts bekommen und dann zum Kollegen gehen oder gar keine Pflanze kaufen. Das sei ja z. B. auch in Wien der Fall, wo das Gemüse des Jahres nicht angeboten wird.

Die Gartenpflanze des Jahres, Heidelbert, wurde in einer Stückzahl von 10.000 produziert und war in 95 Gärtnereien und Baumschulen für die Kunden erhältlich. Auch hier lief die Bewerbung über Rundfunk Privatsender, AMA Infos und Tipps sowie Presseaussendungen, Facebook und Beetgeflüster. Der Verkauf ist sehr gut gelaufen.

Beetgeflüster mit Pelargonien und ein neuer Obmann

Beim Kundenmagazin Beetgeflüster gab es 2021 zwei Sonderausgaben: „Küchengarten“ und „Naschgarten“. Das Cover der Standardausgaben erhielt einen sanften Relaunch, der Inseratenverkauf entwickelt sich positiv, das hilft in der Finanzierung und reduziert die Querfinanzierung aus anderen Projekten. Bei der Auflage zeigte sich ein pandemiebedingter Knick im Frühling, da die Messen fehlten wo die Landesverbände sonst Hefte auflegen. Das Magazin liegt in allen Bundesländern auf, sehr stark sind naturgemäß die drei größten Bundesländer Steiermark, Ober- und Niederösterreich vertreten. Für die Sonderausgaben aber auch die Gestaltung des Magazins selbst kam großes Lob aus den Reihen der Delegierten.

Das Angebot von Werbematerialien über den Webshop läuft inzwischen sehr gut und automatisiert ab. Bestellungen sind noch bis zum 30. November möglich, dann wird gedruckt und ausgeliefert. Nach wie vor der größte Punkt sind die Malbücher, aber auch Poster und Broschüren werden gut angenommen genauso wie die Etiketten für das Gemüse der Vorjahre.

Für die Teilnahme an Pelargonium for Europe, wo das Blumenbüro Österreich Förderwerber ist und Blumenmarketing Austria einen Teilbereich übernimmt, bekam man ein Budget von 10.000 Euro. Maßnahmen waren ein Beitrag in der Sommerausgabe Beetgeflüster und der Buga-Broschüre sowie Facebook und Instagram-Beiträge und zwei Pressemeldungen. Der Aufwand für das Projekt im Hintergrund sei sehr hoch, berichtete Lorenzi, da sämtliche Beiträge schon früh im Jahr freigegeben werden müssen, um die Förderung zu erhalten. Im ursprünglichen Projektplan war die Präsentation von Pflanzen auf Messen vorgesehen, da der Aufwand dafür sehr hoch ist und das Projekt nur noch ein Jahr läuft bevor wieder ein Antrag zu stellen ist, sieht Lorenzi dafür wenig Chancen.

Für die anschließenden Neuwahlen übernahm kurzfristig Wolfgang Köchl den Vorsitz der Generalversammlung, nach Abklärung der Stimmrechtsübertragungen und Verlesung der Stimmberechtigten einigte man sich auf die Abstimmung per Handzeichen. Die zur Wahl stehenden Kandidaten waren als Obmann Ing. Wolfgang Praskac, als Obmann-Stellvertreter Helmut Friedl und Christian Jägerbauer sowie als Kassaprüfer Josef Lindner und DI Christoph Buttinger. Alle Personen bekamen die einstimmig Zustimmung und nahmen die Wahl an. Köchl gratulierte den neu gewählten Vertreter und gab den Vorsitz gleich an Praskac ab. Dieser und die gesamte Generalversammlung bedankten sich herzlich bei Albert Trinkl für die langjährige erfolgreiche Tätigkeit. Lorenzi versüßte im Namen aller dem schwer zu beschenkenden scheidenden Obmann mit einer kleinen Gabe den Abschied aus dem Vorstand des BMA.

Restbudget für Werbung aufbrauchen

Im Budget für 2022 sind Teile der Einträge, wie z. B. die Förderungen geschätzt und beruhen auf Anträgen bzw. Erfahrungen der vergangenen Jahre, da die tatsächliche Höhe noch nicht feststeht, gleiches gilt für die Erträge aus Beetgeflüster, Eigenmarken und Werbung. Die Delegierten nahmen das vorliegende Budget einstimmig an.

Bezüglich der kommenden Werbemaßnahmen für 2022 wies Lorenzi darauf hin, dass im heurigen Herbst noch Restgeld  zur Verfügung steht. Sie schlug die Verwendung für ca. 30 Rundfunk-Werbungs-Schaltungen vor, als Themen böten sich Allerheiligen oder Weihnachten an. In der Diskussion stellten sich mehrere Teilnehmer die Frage, ob das Thema Friedhof und Allerheiligen werblich ansprechend und pietätvoll umsetzbar sei, und nicht Advent und Weihnachten dankbarere und sympathischere Themen wären. Ein anderer Vorschlag wäre das Thema Grünpflanzen und Eigenheim-Bepflanzung, allerdings hat nicht jeder Mitgliedsbetrieb Zimmerpflanzen im Angebot, auch das Thema Glücksklee wurde angesprochen. Wenn das Geld für Werbung eingesetzt wird, sollte aber auch möglichst jeder Betrieb davon profitieren. Man einigte sich schließlich – auch aufgrund der geringen Zeit – auf eine Werbung zum Advent unter dem Motto „Weihnachtliche Stimmung in der Gärtnerei“, die Mitte November ansetzt. Schantl bot an, das Thema auch von AMA-Seite her mit Social Media zu unterstützen. Den Vorschlag zu einem Motivationsfilm für den Lehrberuf Gärtnern, musste Lorenzi leider mit dem Hinweis auf die nicht ausreichend vorhandene Zeit bis zum Jahresende ausschlagen. Das Thema Arbeitskräfte sollte aber für 2022 intensiv in Auge gefasst werden, und das übergreifend auf die gesamte Grüne Branche. Der Tag der offenen Gärtnerei findet am 30. April 2022 statt.

Was kommt 2022?

Das Gemüse des Jahres 2022 ist festgelegt, die Bestellformulare sind bereits verschickt. Es handelt sich um eine grillfähige Paprikasorte, die als Jungpflanze oder Saatgut erhältlich ist. Inkludiert im Preis sind Etiketten und Poster, die kostenpflichtige Werbemittel sind wie gewohnt bestellbar (Deckenhänger, Prismenständer, PVC-Outdoorbanner). In der Woche vor und nach dem Tag der offenen Gärtnerei erfolgt Radiowerbung, auch über das Kundenmagazin, Presseaussendungen, Facebook und wenn möglich AMA-Werbung werden Kunden angesprochen. Natürlich sind auch die Gemüse der Vorjahre inklusive Etiketten wieder bestellbar. Die Etiketten sind neu gestaltet, mit flachem Holzstab und Papier, sie tragen einen EAN-Code. Praskac rief zum allgemeinen Mitmachen auf, auch wenn man die Pflanzen vielleicht vom Kollegen produzieren lässt, sollte sie doch jeder im eigenen Geschäft anbieten. Es sein ein Alleinstellungsmerkmal und in seinem Betrieb gab es wegen des etwas höheren Preises noch nie Diskussionen mit Kunden.

Die Gartenpflanze des Jahres 2022 wird eine kernlose Tafeltraube, die Pflanzen sind starkwüchsig, reich tragend mit guter Pilzresistenz und frosthart bis -15 °C. Die süßen Früchte sind grüngelb und dünnschalig, die Ernte ist Ende September möglich. Zwei Betriebe in Österreich produzieren die Pflanzen und liefern sie im 5l-Ecktopf bedruckt, inkludiert im Preis von 12 Euro sind Stabetiketten und Poster, der Verkaufspreis liegt bei 29,90 Euro. Die Werbemaßnahmen laufen über Rundfunk, Presseaussendungen, Facebook, Beetgeflüster und die AMA-Werbung. Bestellungen sind noch bis Ende November möglich.

Weitere Werbemaßnahmen für 2022: Der Tag des Nützlings ist findet am 26. März 2022 statt, es sind 70 Betriebe angemeldet, die bereits Material bestellt haben. Lorenzi hofft, dass der Tag nach der heurigen Absage im kommenden Jahr stattfinden kann. Die Themen für das Kundenmagazin sind fixiert, die Preisstaffel ist nach zehn Jahren nun leicht verändert und es kommt gängigeres Papier zum Einsatz. Das Material für Schule in der Gärtnerei ist seit zwei Jahren ausgeliefert und sollte vorhanden sein. Der Onlineshop ist seit September für Bestellungen offen, Bestellfrist für alles ist Ende November. Danach schließt der Onlineshop und öffnet erst im September 2022 wieder.

Ein Bienenparadies zum Pflanzen

Nachdem beim Fachtag einige Änderungsvorschläge für die Aktion „Gepflanzte Bienenwiesen“ angemerkt wurden, kam das Thema auch bei der Sitzung des BMA zur Sprache. Besonders der Name stand in Diskussion, deshalb die Frage an die Delegierten ob es Änderungsvorschläge gäbe:
Der Vorschlag „Insektenbuffet“ mit dem Hintergrund, dass nicht nur Bienen angelockt werden, könnte eventuell negative Assoziationen hervorrufen. Ein anderer Vorschlag war „Bienenweide“, da gerade die Bezeichnung „Wiese“ zu Verwirrungen und Fragen führte. Schließlich traf die Bezeichnung „Gepflanztes Bienenparadies“ die Zustimmung aller und wurde einstimmig angenommen.

Die Gärtner müssten das Angebot selbst ausprobieren, auch Privatkunden wären sicher ein Ansprechpartner dafür. Notwendig für die Umsetzung wären laut den Anwesenden neben dem Vortrag von Ing. Harald Rammel Etiketten mit Stimmungsbild und Farbcode sowie Plakate zur Bewerbung. Grundsätzlich wäre der Verkauf wie bei anderen Kollektionen und Zusammenstellungen möglich, allerdings ist die Verkaufszeit sehr kurz. Nach zwei Wochen merkt man bereits ein unterschiedliches Wachstum. Der Vorschlag wäre, mehrere Sätze zu produzieren bzw. zurückzuschneiden, was allerdings einen Mehraufwand in der Produktion bedeutet.

Bei den Eigenmarken zeigte sich in der vergangenen drei Jahren ein deutlicher Zuwachs, besonders Fruchtgemüsedünger legte ein großes Plus hin und auch die Bio-Gemüseerde ging stark hinauf. Gesamt gesehen nahm der Verkauf bei den meisten Produkten in den vergangenen zwei Jahren zu. Zu den geplanten neuen Verpackungen nahm Köchl Stellung. Man arbeitet bei der GBC derzeit an einem neuen Layout, die ersten Entwürfe sind voraussichtlich im Herbst fertig. Der Auftritt soll einheitlicher und professioneller werden. Neue Produkte sind für die kommende Saison nicht geplant, die Verpackungen werden sukzessiv ersetzt, da der Ertrag für das Wegwerfen alter Verpackungen nicht ausreicht. Es sollte aber nicht allzu lange dauern.

Unter dem Punkt Allfälliges merkte Lorenzi an, dass sie gerne die Entscheidung zur Vorschlagsliste für Gemüse und Gartenpflanze des Jahres bereits im November treffen möchte, da ansonsten die zeitliche Abstimmung mit den Bundesländern sehr eng wird.