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Wien

Klima-Gärten auf der Donauinsel

Ein Artikel von Alexandra Pickner (bearbeitet) | 03.08.2021 - 13:19

In enger Zusammenarbeit mit der ZAMG (Zentralanstalt für Meterologie und Geodynamik) erfolgte die Errichtung der Klima-Gärten. Sie sind Teil des EU-Projekts LIFE DICCA, das die Stadt Wien – Wiener Gewässer seit einigen Jahren auf der Donauinsel durchführt. Es werden verschiedene Maßnahmen gesetzt, um die Donauinsel klimafit zu machen. Die neuen Gärten sollen wissenschaftliche Daten liefern, und zum-Natur-genießen einladen. An drei verschiedenen Orten wurden im April heimische Baum- und Straucharten, wie Bergahorn, Kornelkirsche, Sal-Weide, Vogelbeere, Winterlinde, Flieder, Forsythie, Haselstrauch, Roter Hartriegel, Schlehe und Schwarzer Holunder gepflanzt. In der Phänologie gelten diese Arten als Zeigerpflanzen.
Die Phänologie untersucht Zusammenhänge zwischen dem saisonalen Zyklus von Pflanzen und Tieren und dem Klima, dabei wirken Pflanzen als hochempfindliche Messinstrumente der bodennahen Atmosphäre. Sie reagieren mit zunehmend früherer Blüte oder Fruchtreife auf den klimawandelbedingten Temperaturanstieg.
Durch Zeigerpflanzen lassen sich wichtige Informationen und Erkenntnisse zum Klimawandel ableiten. Anhand der jahreszeitlichen Entwicklungen der Pflanzen werden wertvolle Daten zur Klimaforschung gewonnen. Aber auch für die Pollenvorhersage oder die Landwirtschaft sind sie von Bedeutung.

Die Gärten befinden sich an folgenden Standorten und können jederzeit besucht werden:
- Phänologischer Garten Nord bei der Nordbrücke
- Phänologischer Garten Mitte, Nähe Kaisermühlenbrücke
- Phänologischer Garten Süd, Nähe Wehr 1

Mittels Info-Tafeln werden die Besucher eingeladen, diese Bäume und Sträucher im Wechsel der Jahreszeiten zu beobachten. Ihre Beobachtungen können sie dann kostenlos auf die Naturkalender App der ZAMG hochladen. Damit liefern die Besucher wertvolle Daten zur Erforschung des Klimas sowie der Jahreszeiten in Hinblick auf den Klimawandel. Für die wissenschaftliche Auswertung ist es umso besser, je mehr Menschen Naturbeobachtungen teilen. Grundsätzlich sind alle Beobachtungen im Naturkalender erfassbar. Die Beobachtungen von Zeigerpflanzen sind dabei von Vorteil und Langzeitbeobachtungen an immer derselben Pflanzen sind besonders interessant.
Citizen Science Projekt wird die Einbeziehung von Bürgern genannt. Auch die Donauinsel ist immer wieder langen Hitze- und Trockenperioden ausgesetzt. Das auf fünf Jahre angelegte EU-Projekt LIFE DICCA soll den negativen Auswirkungen des Klimawandels auf die Donauinsel mit gezielten Maßnahmen entgegenwirken. „DICCA“ bedeutet „Danube Island Climate Change Adaption“. Die Maßnahmen sollen bis 2023 umgesetzt werden und die Donauinsel als Ökosystem sowie Naherholungsgebiet schützen. Neue Bäume, naturnahe Ufergestaltungen, neue Teiche, die Schafbeweidung und ein nachhaltiges Bewässerungssystem für Teiche sollen dafür sorgen, die Donauinsel klimafit zu machen.


Quelle:APA