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Stieg der Digitalisierungsgrad in heimischen KMUs während der Pandemie? © Shevtsova Yuliya/Shutterstock.com

Marktforschung

Wie digital sind Österreichs KMUs?

Ein Artikel von Renate Stoiber (bearbeitet) | 30.07.2021 - 11:31

Es ist wenig überraschend, dass die Corona-Krise viele Unternehmen dazu gebracht hat, sich vermehrt mit dem Thema Digitalisierung zu beschäftigung, wenn auch nicht immer mit Überzeugung. Die meisten der 480 Teilnehmer der Marktforschungsumfrage des Online Marktforschungsinstitutes Marketagent und der special interest Plattform www.MedienManager.at wollen auch nach der Krise der Digitalisierung mehr Platz zugestehen.

Umdenken durch die Krise

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© Marketagent.com

Während sich vor der Covid19-Krise nur 41,5 % der befragten Geschäftsführer und Marketingentscheider in den KMUs intensiv mit dem Thema beschäftigten, sind es derzeit 56,9 %. In Zukunft soll sich dieser Anteil noch steigern denn 64,8 % planen sich nach der Pandemie verstärkt mit Digitalisierung auseinander zu setzen. Am verbreitesten ist dieses Vorhaben in Unternehmen mit 50 und mehr Mitarbeitern, dort planen sogar 91 % der Befragten eine intensivere Beschäftigung damit.

Auf die Digitalisierungsstrategien hatte Corona allerdings nur eine geringere Wirkung. Nur 8,8 % haben im Verlauf des vergangenen Jahres eine Strategie erarbeitet, bei 16,7 % ist sie zukünftig geplant. Wobei ein Drittel bereits vor der Pandemie ein Digitalisierungsstrategie im Unternehmen implementiert hatte. Allerdings ist bei 36,7 % auch zukünftig keine solche geplant, dabei sind aber ein Viertel der Teilnehmer überzeugt davon, dass die Krise ein Auslöser für das Setzen längst nötiger Digitalisierungsschritte war.

Herausforderung Digitalisierung

Aber welche Maßnahmen wurden denn eigentlich gesetzt und wie positiv sehen die Befragten die Digitalisierung? Der Großteil der Unternehmen (79,4 %) hat bisher in die Webseite investiert, ca. 60 % verstärken den Auftritt im Social Media-Bereich. Dazu kommen noch Maßnahmen zur IT-Sicherheit und Datenschutz, die mehr als die Hälfte (59,2 %) der Unternehmen bereits implementierten.

Die Pandemie hatte auch Auswirkungen auf die Kommunikation in den Betrieben. Videokonferenzen sind immer öfter das Mittel der Wahl, zwei Drittel griffen vermehrt darauf zurück um Besprechungen durchzuführen. Verstärkte Nutzung erhielten auch E-Mails und Telefonate, um beruftlich zu kommunizieren.

Die Mehrheit der Teilnehmer (60 %) sehen die Entwicklung bezüglich Digitalisierung im eigenen Betrieb im Branchenvergleich positiv. Professionelle Beratung und Hilfe haben die Hälfte dafür auch bereits in Anspruch genommen. Auch die Zukunft sehen die meisten Betriebe optimistisch und meinen in fünf Jahren im Vergleich zur Branche fortschrittlicher dazustehen als andere. Es gibt aber auch Skeptiker: 11 % sind der Meinung, dass sie durch die Krise zu einer digitaleren Arbeitsweise gezwungen wurden und möchten das eigentlich gerne rückgängig machen. 16,7 % sehen Risiken in Verbindung mit der Digitalisierung im eigenen Betrieb, für 12,5 % ist sie sogar mit Ängsten verbunden.


Quelle: Marketagent