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Der stationäre Handel ist nicht tot und wird auch zukünftig nicht verschwinden, der Kunden fehlte im Lockdown auch das Kauferlebnis vor Ort © CandyBox Images/Shutterstock.com

Kundenverhalten

Strategie-Trends für die Zukunft des Handels

Ein Artikel von Renate Stoiber (bearbeitet) | 14.05.2021 - 10:10

Wie eine Studie des Instituts für Handelsforschung zeigte, beschleunigt sich der Strukturwandel derzeit um ca. sieben bis acht Jahre. Darauf müssen Händler reagieren und das schneller als bisher erwartet. Dafür gibt es aber kein Patentrezept, Händler müssten mehrere Strategien schnell und gut erproben und die Krise als Chance nutzen, so Benjamin Thym, Gründer und CEO des Retail Marketing Networks Offerista Group. Er zeigt fünf Strategien auf, die Händler für sich prüfen sollten.

Hybrid-Shopping bleibt erhalten

Die gute Nachricht: Der stationäre Handel ist nicht tot, er muss sich aber wandeln. Laut einer Studie von Offerista vermissen drei von vier österreichischen Konsumenten im Lockdown den Einkauf im stationären Handel, v. a. deshalb weil das Kauferlebnis vor Ort fehlt, das Anprobieren und Anschauen von Produkten. Viele stationäre Geschäfte müssen sich innovativer, digitaler und serviceorientierter präsentieren, um den Umsatzrückgang auszugleichen. Online-Shops sind aber nicht unbedingt notwendig, Sie sollten als Händler aber unbedingt im Internet präsent sein – mit einer Webseite, Social Media, digitaler Werbung oder Bewertungen. Das läuft unter dem Stichwort „Omni-Channel“. Konsumenten brauchen nämlich durchschnittlich sechs Kontrapunkte bis zum Kauf.

Kundenerlebnisse bieten

Durch die eingeschränkten Möglichkeiten in der Pandemie ist das normale Konsumverhalten gestört worden, langfristig wird der Wunsch nach besonderen Einkaufserlebnissen steigen – Stichwort „Experience Shopping“. Der Ausflug zum Einkauf wird zur bewußten Entscheidung werden und der Wert des physischen Erlebens nimmt zu. Dabei sind Händler und Marken im Vorteil, die ein herausragendes und konsistentes Kundenerleben sowohl offline als auch online bieten, besonders wenn sich Produkte immer ähnlicher werden und der Preiswettbewerb härter wird.

Kooperationen und Marktplätze nutzen

Händler sollten dort sichtbar sein und ihre Produkte bewerben, wo sich ihre Kunden bewegen. Also warum nur die eigene Plattform nutzen, stärken Sie Ihren Verkauf indem Sie parallel Marktplätze und Retail-Media-Angebote nutzen. Viele Händler werden in Zukunft ihre Kundenkontakte anbieten und Werbeflächen online und vor Ort zur Vermarktung anbieten, auch für den branchenfremden Handel. Hier gilt ebenfalls der Ansatz „Omni-Channel“, um mehr Sichtbarkeit, Reichweite und neue Zielgruppen zu erreichen.

Gemeinsam trotz Trennung einkaufen

Beim Social Shopping können wir zwei Dinge verbinden, die uns in den Beschränkungen so sehr fehlen: den Austausch miteinander und das Einkaufen. Wir können über Social-Shopping-Apps oder Social-Media-Plattformen digital und live gemeinsam mit Freunden einkaufen. Das bedeutet, dass Social Shopping noch weitere Kontaktpunkte mit Konsumenten bietet, auf die Händler in Zukunft nicht verzichten sollten.

Nichts geht ohne Nachhaltigkeit

Eigentlich ist das Thema Nachhaltigkeit kein Trend mehr, es ist ein Richtung, in die sich Produkte, Verpackungen, Logistik und Marketing bewegen müssen. Auch Werbeformen werden vor diesem Hintergrund hinterfragt, für das klassische Print-Prospekt gibt es schon smarte digitale Alternativen. Konsumten begrüßen diese auch definitiv wie die Studie zu Informationsverhalten bei Aktion & Angebotskommunikation im Handel zeigte: 62 % der österreichischen Verbraucher informieren sich häufiger über Angebote auf digitalen Kanälen (Webseiten, Apps, Social Media) als noch vor einigen Jahren. Für 70 % hat die Digitalisierung das gedruckten Prospekt bereits ersetzt.


Quelle: Offerista