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Hummeln beißen kleine Löcher in Blüten um an Nahrung zu gelangen. Forscher fanden jetzt heraus, dass kleine Löcher in den Blättern der Pflanze, die Blütenbildung beschleunigt. © Chrispo/Shutterstock.com

Forschung

Der Hummel-Trick

Ein Artikel von Alexandra Pickner (bearbeitet) | 15.04.2021 - 09:32

Insekten bestäuben Pflanzen und im Gegenzug bekommen sie Nahrung. Dieses „System“ funktioniert schon seit Tausenden von Jahren. Durch den Klimawandel kommt diese Übereinkunft aber ins Wanken, denn die Pflanzen die Insekten besuchen und dabei bestäuben, blühen noch nicht. Es entsteht ein Ungleichgewicht und die Insekten werden zu früh aktiv und verhungern.

Polnische Wissenschafter fanden nun heraus, dass die vier häufigsten europäischen Hummel-Arten aufgrund wärmerer Temperaturen über drei Wochen früher fliegen. Die Pflanzen blühen ebenfalls früher, aber nicht so viel früher, dass es zur Hauptflugphase der Hummeln passen würde. Das Hinterherhinken der Pflanzen lässt sich leicht erklären, die Pflanzen richten sich beim Blühen nach der Tageslichtlänge und diese ist vom Klimawandel unbeeinflusst. So kann es passieren, dass Bienen, Hummeln und andere Bestäuber auf der Suche nach Nahrung verhungern. Das wirkt sich auch auf insektenfressende Vögel aus. Einige Zugvögel kehren früher aus ihren Winterquartieren zurück oder fliegen länger an einem Stück, um mit dem Frühjahrsflug der Insekten ihre Jungen zu ernähren.

Forscher fanden heraus, dass Hummeln eine Gegenmaßnahme starten. Die Insekten werden aktiv und schneiden mit ihren Unterkiefern kleine Löcher in die Blätter der Blühpflanzen, um diese schneller zum Blühen zu bringen. Mit diesen Bissen konnten die Hummeln die Blüten um zwei bis vier Wochen - je nach Pflanzenart- vorverlegen und sich so ihr Nahrungsangebot sichern.


Quelle: iva