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Hochschule Weihenstephan-Triesdorf

Marktchancen von Einweg-Wasserpaletten aus Karton für den Pflanzentransport

Ein Artikel von Alexandra Pickner (bearbeitet) | 20.04.2021 - 08:29

Die Bedeutung der Reduktion von Plastik bei Verpackungen im Produktionsgartenbau ist enorm. Studierende der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT) untersuchten die Marktchancen von recycelbaren Alternativen aus Vollkarton. In Deutschland fallen rund 150 Mio. Einweg-Transportverpackungen pro Jahr als Abfall an.
Zur Datenerhebung erarbeiteten die Studierenden einen entsprechenden Interviewleitfaden und akquirierten Experten als Gesprächspartner aus gärtnerischer Produktion und Handel. Dr. Paul Lampert vom Marktforschungsinstitut GreenSurvey sowie Daniel Berki-Kiss von der Fakultät 'Gartenbau und Lebensmitteltechnologie' unterstützten die Studierenden dabei.
Die recycelbare Alternative aus Vollkarton wurde gut aufgenommen. Die Befragten fanden, die einfache Entsorgung im Papiercontainer gleich gut, wie die Möglichkeit der Bedruckung der Kartonpaletten, um einen zusätzlichen Werbeeffekt am Verkaufspunkt zu erzielen. Bedenken gab es, dass die Kartonpaletten erst aufgefaltet werden müssen, was einen zusätzlichen Arbeitsschritt verursacht. Auch die bessere Umweltbilanz wurden von Einigen hinterfragt. Die Karton-Alternativen sparen je nach Ausführung ein Viertel bis weit über die Hälfte an CO2-Emissionen ein.
Skepsis hatten die Befragten in Bezug auf die Widerstandsfähigkeit gegenüber Feuchte und die damit einhergehende Stabilität. Eine Einfuhr der Paletten aus Karton auf das Sortiment sowie Vertriebswege zu konzentrieren, wo wenig Wasser verwendet wird, ist ein Beginn. Ein Einsatz im Supermarkt oder Discounter biete sich an, da in der Regel die Ware dort wenig gegossen wird. Die Befragen waren sich einig, dass eine Umstellung nach und nach erfolgen sollte, um weitere Praxiserfahrung zu sammeln, die wiederum in die Weiterentwicklung der Produkte fließen kann.


Quelle: Hochschule Weihenstephan-Triesdorf