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Ein dreijähriges Forschungsprojekt an der Fakultät für Forstwissenschaften und Waldökologie der Georg-August-Universität Göttingen untersucht die Massenvermehrungen des Eichenprozessionsspinners. © Natalia van D/Shutterstock.com

Forschung

Frühwarnsystem für Eichenprozessionsspinner

Ein Artikel von Alexandra Pickner (bearbeitet) | 26.01.2021 - 15:41

Die Raupen dieser Schmetterlingsart treten in Massen auf, fressen ganze Eichenbestände kahl und lösen - durch ihre Brennhaare - allergische und toxische Reaktionen bei Mensch und Tier aus. Befallsprognosen sowie Risikobewertungen für diese Tierart sind aktuell nicht vorhanden. Fachleute bewerten auch die Auswahl an möglichen Maßnahmen gegen die von den Raupen verursachten Kalamitäten als zu gering. Für Berufsgruppen, die im Umfeld der Raupen arbeiten gibt es keinen effektiven Arbeitsschutz.
In dem dreijährigen Projekt untersuchen die Forscher den Grund, wann, wo und warum sich die Eichenschädlinge in Massen vermehren und was man dagegen tun kann. Untersucht werden aber auch die Auswirkungen von Kalamitäten des Eichenprozessionsspinners auf das Wachstum von Eichen(misch)wäldern. In dem geförderten Forschungsprojekt RiMa ermitteln die Wissenschafter die Ursache für die großräumigen Verteilungsmuster von Eichenprozessionsspinnern. Auch Drohnen kommen zum Einsatz und sollen die Populationsdichten und Fraßintensitäten der Raupenstadien analysieren und räumlich einordnen. Da sich die Brennhaare der Raupe mit dem Wind verteilen, sind auch Informationen zu Gefährdungsbereichen, Grenzwertkonzentrationen und Handlungsoptionen bei Erkrankungen gefragt.
Mit den gewonnenen Daten sollen Populationsmodelle und Kalamitäts-Szenarien erstellt werden, die eine Analyse der Auffälligkeit verschiedener Eichenwälder ermöglichen. Mit Hilfe der Analysen und Modellen soll eine Art Frühwarnsystem für Eichenprozessionsspinnerkalamitäten aufgebaut werden.


Quelle: FNR