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Pheromonfallen bieten einen Überblick des Schädlingsdrucks © AJCespedes/Shutterstock.com

Burgenland

Monitoring der Tomatenminiermotte

Ein Artikel von Renate Stoiber (bearbeitet) | 23.12.2020 - 09:18

Ab Ende Mai kontrollierten die Verantwortlichen an fünf verschiedenen Standorten im Seewinkel regelmäßig einmal die Woche. Die Standorte befanden sich alle in der Nähe von Gewächshäusern und Folientunneln. Das Ergebnis zeigte, dass sich die Fangzahlen selbst zur Zeit der stärksten Flugaktivität Mitte September mit im Durchschnitt 53 Faltern/Falle nicht im bedrohlichen Bereich befanden. die Erfahrungen in südlicheren Ländern zeigen, dass diese Zahlen noch keinen hohen Schädlingsdruck bedeuten.

Aktivität und Erfahrungen

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Das typische Schadbild von Tuta absoluta auf Tomaten © AJCespedes/Shutterstock.com

Seit die Tomatenminiermotte 2006 erstmals in Spanien gefunden wurde, hat sie sich schnell in den Mittelmeerländern und Nord-Afrika ausgebreitet und erhebliche Schäden verursacht. In Österreich wurde Tuta absolute erstmals 2010 im Burgenland nachgewiesen, bisher sind keine großen Schäden bekannt.

Heuer haben die Standardbekämpfungsmaßnahmen im Burgenland gewirkt und dadurch Fruchtschäden verhindert. Es gab keine Austrittslöcher mit einem Durchmesser von zwei bis drei Millimeter. In vereinzelten Fällen waren typische Blattsymptome – die charakteristisch fleckenförmigen Minengänge – zu erkennen.

Auch an anderen Vertretern der Nachtschattengewächse wie Kartoffelkulturen oder Unkräutern (Schwarzer Nachtschatten, Gemeiner Stechapfel) konnten die Kontrolleure keine Schadsymptome entdecken. Wegen der weiten Verbreitung der Wirtspflanzen ist die Ausbreitung im Sommer möglich, bei der Überwinterung ist der Schadorganismus vermutlich klimatisch an das Gewächshaus gebunden.

Es ist zu erwarten, dass sich die Tomatenminiermotte in den kommenden Jahren v. a. in Gewächshäusern ausbreitet, eine rechtzeitige Installation von Pheromonfallen mit regelmäßiger Kontrolle wird immer wichtiger. Ein starker Schädlingsbefall kann vom Absterben der Blätter bis zum Totalausfall der Kultur führen.


Quelle: Bgld. Gemüsebauverband, AGES