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Das Institut für Wärme und Öltechnik (IWO) ruft die eFuel Alliance Österreich ins Leben und will sich der internationalen eFuel Alliance anschließen. Im Bild (v.li.na.re.): Martin Reichard, Jürgen Rechberger, Jürgen Roth, Ole von Beust, Michael Strugl, Anton Santner. © IWO/APA-Fotoservice/Tanzer

IWO Österreich

Alternativen zu fossilen Energieträgern

Ein Artikel von Alexandra Pickner (bearbeitet) | 14.12.2020 - 11:49

Aufgrund eines österreichischen Pilotpojekts ist der Durchbruch bei CO2-neutralen, flüssigen Energieträgern in greifbare Nähe gerückt. Gärtner+Florist berichtete dazu. Um die notwendigen Energie- und Klimaziele zu erreichen plant Österreich einen weiteren Schritt und möchte unter Regie des IWO Teil der europäischen eFuel Alliance werden. Diese beschleunigt die Weiterentwicklung von synthetischen Brenn- und Kraftstoffen, um dadurch Alternativen zu fossilen Energieträgern aufzuzeigen.

Mag. Jürgen Roth (Fachverbandsobmann Energiehandel der Wirtschaftskammer und Vorstandsvorsitzender von IWO Österreich) sieht die technische Innovation im Bereich der synthetischen Brenn- und Kraftstoffe als Schlüssel für eine erfolgreiche Energiewende. Durch die gemeinsame Allianz wird das Know-how gebündelt und Vorteile für Umwelt, Wirtschaft und Verbraucher entstehen. Mehrere Vorteile sieht Ole von Beust (Geschäftsführer der eFuel Alliance): „Synthetische Brenn- und Kraftstoffe werden zum einen durch erneuerbaren Strom hergestellt und setzen insgesamt deutlich weniger Kohlenstoffdioxid frei als fossile Treibstoffe. Zum anderen sind sie auch ökonomisch rentabel, da sie problemlos zum Antrieb von Fahrzeugen, Schiffen oder in der Luftfahrt eingesetzt werden können.“
Durch das Projekt „Innovatin Flüssige Energie“ steht der Einsatz von eFuels in Österreich kurz bevor. IWO Österreich und AVL List GmbH arbeiten gemeinsam an der Errichtung einer modernen Power-to-Liquid-Anlage für Europa zur Herstellung von synthetischen Brenn- und Kraftstoffen. „Durch den bisher unerreichten Wirkungsgrad wird es in Zukunft möglich sein, die Anlage wirtschaftlicher zu führen und die Produktion von synthetischen Brenn- und Kraftstoffen zu steigern. Dadurch wird der CO2-Ausstoß massiv reduziert, ohne dabei aber auf bewährte Technik wie Autos oder herkömmliche Ölheizungen verzichten zu müssen“, so Roth.

In den vergangenen Monaten wurde eine umfangreiche Analyse zu möglichen Standorten durchgeführt, ein detaillierter Kostenplan erstellt und umfassende technische Details für den Anlagenaufbau definiert. Bereits 2022 soll die Errichtung abgeschlossen sein. Unterstützer des Projekts sind die OMV, div. Landesenergieversorger, die Kirchdorfer Gruppe und die VERBUND AG. Alle Beteiligten sehen in der Power-to-Liquid-Anlage eine Chance Österreich mithilfe von Grünstrom und „grünem“ Wasserstoff nachhaltig zu verändern.

Die eFuel Alliance

Die eFuel Alliance ist eine branchenübergreifende Interessensgemeinschaft, die sich für die Herstellung und breite Anwendung von wasserstoffbasierten synthetischen flüssigen Kraft- und Brennstoffen aus erneuerbaren Energien einsetzt. Ihre Ziele sind die politische Akzeptanz und regulative Berücksichtigung von eFuels als Beitrag für nachhaltigen Klimaschutz sowie deren Gleichbehandlung mit anderen Klimaschutztechnologien im Sinne der Technologieoffenheit. Die eFuel Alliance steht allen Einzelunternehmen, Verbänden und Einzelpersonen aus dem Mineralölhandel und der Mineralölindustrie, der Automobil- und Automobilzuliefererindustrie, dem Maschinen- und Anlagenbau, aus der Forschung und Wissenschaft, der Luft- und Seefahrtbranche, der Chemieindustrie sowie aus dem Bereich der Energieproduktion und -gewinnung offen.


Quelle: IWO Österreich