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Ein junges Unternehmer-Team forscht an Verpackungen aus Pilzen, damit diese einmal massentauglich produziert werden können (Symbolfoto) © KYTan/Shutterstock.com

Schweizer Start-up

Styropor-Alternative aus Pilzen

Ein Artikel von Alexandra Pickner (bearbeitet) | 10.11.2020 - 09:01

Besonders bei Verpackungen entstehen viel Plastik und sonstige Abfälle, die im besten Fall einmal verwendet werden. Die Begeisterung Pilze zu Nutzmaterial umzuwandeln und mit dieser Technik Plastik zu ersetzen ist das große Ziel der Jungunternehmer. Mit Speisepilzen hat das Projekt jedoch wenig zu tun, es geht um Verpackungsmaterial, dass auf Basis von Pilzen industriell und somit massentauglich produziert werden kann.

Hinter dem Start-up Unternehmen Mycrobez steht die Vision von Jonas Staub, Mosas Pilscheur und Moritz Schiller. Die drei können den Pilz in alle möglichen Formen von Verpackungen wachsen lassen, wie z.B. in die Form eines Eier-Kartons. Das fertige Pilzprodukt ist Styropor-ähnlich, fühlt sich so an und weist ebenfalls vergleichbare Eigenschaften auf. Es ist leicht, isoliert gut, dämpft Aufpralle und ist vollständig biologisch abbaubar. Es verrottet ohne giftige Rückstände, ähnlich schnell wie eine Banane. Mit dieser Technik ist das Team allerdings nicht allein, mittlerweile gibt es einige Start-ups, die an unterschiedlichen Projekten zu Pilzmaterialien forschen. Um sich vom Rest abzuheben, will das Team ein industrielles Massenprodukt produzieren. Das Ziel ist, das eigene Pilzprodukt günstiger anbieten zu können als Styropor.

Die Herausforderungen sind mit biologischen Material eine Massenproduktion zu planen und zuverlässig im großen Stil zu produzieren. Aktuell arbeiten die drei an der automatisierten Produktion der Pilzformen, diese wollen sie ebenfalls patentieren lassen. Jetzt ist bei dem Team noch viel Handarbeit erforderlich, in Zukunft soll die Produktion automatisiert ablaufen und dafür wollen sie bekannte Geräte auf neue Weise nutzen.

Das Start up Mycrobez arbeitet mit der Züricher Hochschule für Angewandte Wissenschaften zusammen. Im Raum Basel soll der erste Prototyp Anfang 2021 in Betrieb gehen.


Quelle: srf.ch