shutterstock_1233057844.jpg

Gelebte Regionalität hat Einfluss auf unsere Wirtschaft und den Arbeitsmarkt, das zeigt die Studie des WIFO © simona pilolla 2/Shutterstock.com

Untersuchung

Regionalität sichert Wertschöpfung und Arbeitsplätze

Ein Artikel von Renate Stoiber (bearbeitet) | 30.09.2020 - 11:26

Immer wieder ist die Rede von einem Aufschwung der Regionalität in der Corona-Krise, mit den Auswirkungen dieser Entwicklung auf den Sektor der landwirtschaftlichen Produktion beschäftigt sich die Studie „Die Wertschöpfungskette von Agrargütern und Lebensmitteln in Österreich“ des Österreichischen Instituts für Wirtschaftsforschung im Auftrag der Landwirtschaftskammer Österreich. „Das Ergebnis beweist eindeutig, dass gelebte Regionalität nicht nur positive Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt und die vor- und nachgelagerte Wirtschaft hat, sondern auch der Landwirtschaft das Rückgrat stärkt“, so LKÖ-Präsident Josef Moosbrugger.

Studienergebnisse

In einem ersten Schritt hat das WIFO (Wirtschaftsforschungsinstitut) die gesamte Wertschöpfungskette von Agrargütern und Lebensmitteln in Österreich erhoben – zum ersten Mal bis auf Bezirksebene. Im Jahr 2018 waren über 413.000 Menschen in dieser Kette beschäftigt, die Brutto-Wertschöpfung betrug 18 Mrd. Euro.

Im zweiten Schritt erfolgte eine Modellanalyse unter den Annahme, dass die Importe von Agrargütern und Lebensmitteln um einen Prozentpunkt reduziert werden, die Lücke wird durch heimische Produktion aufgefüllt. Daraus berechneten die Forscher die Folgewirkungen für sowohl die Landwirtschaft als auch die vor- und nachgelagerten Bereiche sowie die Volkswirtschaft insgesamt.

Das Ergebnis zeigt, dass die Kombination der Reduktion im Import von Agrarrohstoffen, Nahrungsmitteln, Getränken und Tabakwaren mit einem Ausgleich durch heimische Produktion eine Steigerung der Wertschöpfung um 141 Mio. Euro und eine Beschäftigung von 3.100 Arbeitsplätzen bringt. Vergleichbare Effekte wären auch zu erwarten, wenn stattdessen die Exportnachfrage steigt, wie WIFO-Agrarexperte Franz Sinabell sagt. Die Beschäftigungseffekte würden sich auch nicht auf die ländlichen Gebiete beschränken, sondern auch urbanen Bereichen zugute kommen.

Die WIFO-Studie können Sie hier nachlesen.


Quelle: aiz.info