Die Generalversammlung der Vereinten Nationen (UNGA) rief im vergangenen Jahr den Internationalen Tag des Bewusstseins für Lebensmittelverluste und -verschwendung (International Day of Awarenes of Food Loss and Waste, IDAFLW) aus. Dieser wird erstmals am 29. September 2020 stattfinden. Der Tag soll ein Bewusstsein für die Bedeutung des Problems schaffen. Mögliche Lösungen auf allen Ebenen sowie globale Bemühungen sind gefragt, um die Maßnahmen zur Erreichung des Ziels Nachhaltiger Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDG) der UN umzusetzen. Bis 2030 soll die Lebensmittelverschwendung halbiert werden und die Pro-Kopf-Lebensmittelverschwendung im Einzelhandel und beim Verbraucher halbiert werden.
EU-Kommissarin Stella Kyriakides fordert von Verbrauchern, Bauern und der Industrie mehr Einsatz im Kampf gegen Lebensmittelverschwendung. Eine Plattform zur Information über die Folgen von Lebensmittelverlusten hat die EU bereits eingerichtet. Zwar müssen die EU-Staaten Lebensmittelabfallmengen überwachen und Berichte dazu vorlegen, aber die gesamte Produktion sowie die Lieferketten müssten nachhaltiger gestaltet werden. Laut Kommission fallen jährlich 88 Millionen Tonnen Lebensmittelabfälle an, das sind rund 173kg pro Person. Kyriakides rechnete vor - 20% aller in der EU hergestellten Lebensmittel werden weggeworfen - und zeitgleich können sich 33 Mio. EU-Bürger keine qualitativ hochwertige Mahlzeit an jedem zweiten Tag leisten.
Die Reduktion von Lebensmittelverlusten und -verschwendung ist ein wesentlicher Bestandteil der EU-Strategie „Farm to Fork“. Die für ein faires, gesundes und umweltfreundliches Lebensmittelsystem eintritt und vorschlägt, rechtsverbindliche Ziele zur Reduzierung von Lebensmittelverschwendung in der gesamten EU bis 2023 festzulegen.
Die Europäische Kommission wird eine Reihe von Aktivitäten sowie Social Media Kampagne organisieren, um Bürger und Interessengruppen über den Lebensmittelverlust und Abfallvermeidung zu informierten.
Quelle: europa.eu, foodaktuell.ch
