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Biologische Produktion von Pentas lanceolata

Ein Artikel von DI Libowitzky, DI Tallian | 08.07.2005 - 00:50
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An der HBLFA für Gartenbau Wien-Schönbrunn wurde 2004 die biologische Produktion von Pentas lanceolata erprobt. Diese Art eignet sich sowohl als Zimmer- als auch Beet- und Balkonpflanze. Ziel des Versuches war es festzustellen, ob sich Pentas lanceolata mit biologischer Kulturführung zu marktfähigen Pflanzen in entsprechender Qualität heranziehen lassen.

Kulturgrundlagen. Für den Versuch wurden die Sorten 'New Look Hellrosa' und 'New Look Weiß' verwendet, die biologisch und konventionell kultiviert wurden. Die Aussaat erfolgte Mitte Jänner 2004 mit pilliertem Saatgut. Als Aussaatsubstrat wurden bei der biologischen Variante Floragard Biopresstopferde und bei der konventionellen Variante Neuhaus N3 verwendet. Pikiert wurde einen Monat später in die gleichen Substrate. Das Topfen erfolgte Anfang April in 10-er Töpfe in Floragard Bio-Topferde (biologische Variante) und Floradur B grob (konventionelle Variante). Die Kulturtemperatur betrug 20 °C (Lüftungsabstand 3 °C).
Die auftretenden Schädlinge (Trauermückenlarven und Blattläuse) wurden in der biologischen Variante mit Nützlingen bekämpft. Nematoden (Steinernema feltiae) wurden gegen Trauermücken mittels Gießbehandlung ausgebracht. Aphidoletes aphidimyza (Gallmücken), Aphidius colemani (Schlupfwespen) und Chrysopa carnea (Florfliegenlarven) wurden in regelmäßigen Abständen gegen Blattläuse eingesetzt.
Die Düngung erfolgte in der biologischen Variante mit Flüssigdünger Bio Trissol (3-2-5) und Aminosol (9-0-0). In der konventionellen Variante wurde Peters Excel (13-5-20), Kalisalpeter und Hortrilon verwendet.

Biologisch wächst besser. Beide Kulturvarianten erbrachten zu Kulturende Mitte Juni Pflanzen mit guter, verkaufsfähiger Qualität. Alle Pflanzen erreichten unabhängig von Sorte oder Kulturverfahren eine durchschnittliche Höhe von 23,5 cm.
Die Anzahl der Triebe und die Anzahl der Blütenbüschel waren bei den biologisch produzierten Pflanzen signifikant höher als bei den konventionellen Vergleichspflanzen.
Weiters hatten die biologisch produzierten Pflanzen einen Entwicklungsvorsprung von ca. 2 Wochen und zeigten Ende Mai bereits viele offene Blüten. Dieser Effekt konnte bereits auch bei anderen biologisch produzierten Zierpflanzen (z.B. Weihnachtssternen) beobachtet werden. Die Durchwurzelung des Topfballens war bei der biologischen Variante deutlich intensiver als bei der konventionellen Vergleichsvariante.
Dieser Effekt könnte zu einer besseren Haltbarkeit und einem rascheren und besseren Anwurzeln nach dem Auspflanzen führen, was jedoch im vorliegenden Versuch nicht überprüft wurde.