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Ein Engpass bei Rohrinde beschäftigt die Substratbranche © ronstik/Shutterstock.com

Produktion

Rinde im Gartenbau wird knapp

Ein Artikel von Renate Stoiber (bearbeitet) | 14.05.2020 - 09:30

Viele Menschen zieht es durch die Einschränkungen der Corona-Maßnahmen vermehrt auf ihren Balkon und in den eigenen Garten. Das führt zu einer großen Nachfrage nach Blumenerden und Rindenmulch. Außerdem braucht es zur Herstellung von gärtnerischen Kultursubstraten neben anderen „Zutaten“ auch Rindenhumus.

Derzeit können viele Hersteller den anhaltenden Bedarf an Rinde aber nicht decken, sie wird insgesamt knapp, wie Anna Hackstein, Geschäftsführerin des IVG (Industrieverband Garten e.V.) feststellte. Eine Umfrage unter den Mitgliedern zeigte, dass über 90 Prozent der Unternehmen einen Engpass feststellen und daran werde sich auch bis zum Jahresende nichts ändern.

Rohstoffmangel hält an

Mehrere Faktoren bedingen die derzeitige Rindenknappheit. Einerseits hat die Fichte besonders unter der Trockenheit der vergangenen zwei Jahre gelitten, dadurch werden die Bäume auch anfälliger für Borkenkäfer-Aufkommen. Die höheren Temperaturen, milden Winter und genügend bruttaugliches Holz führten zu einer starken Vermehrung, die Rinde der befallenen Bäume ist für den Gartenbau nicht mehr verwertbar.

Durch die Pandemie kam es in den Sägewerken zu Produktionsausfällen und dadurch  einer geringeren Menge an Rinde. Dadurch beziffern mehr als 75 Prozent der Mitglieder des IVG auch in den kommenden Jahren einen Rückgang der verfügbaren Rindenmenge auf 50 Prozent. Die zu erwartenden Preisanstiege für Rohrinde beeinflussen die Preisverhandlungen mit den Kunden.

Wie Anna Hackstein anmerkt, sehe man einen ähnliche Entwicklung auch beim Rohstoff Kokos. Derzeit kommen noch einige Lieferungen nach Deutschland, aber aufgrund der Verbreitung des Coronavirus in den Herkunftsgebieten Indien und Sri Lanka kann nur eingeschränkt verarbeitet und verladen werden.


Quelle: IVG