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Steinzeit im eigenen Garten

Ein Artikel von red. | 17.07.2006 - 13:59
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Stein spielt als Baustoff seit jeher eine überragende Rolle in der Geschichte der Menschheit, aber auch in der Geschichte der Gartenkunst! Man denke nur an die Jahrtausende alten chinesischen Steingärten, die in Stein gefassten Fischteiche und Marmorbecken im alten Rom und die kunstvollen barocken Skulpturengärten!

Auch in heutigen Privatgärten ist Stein ein vielseitig verwendbares Material. Mit ihm lassen sich Wege, Treppen und Mauern gestalten. Je nachdem, wie der Garten genutzt wird und welche Erwartungen die Besitzer an ihn stellen, sollte das Material, die Form und die Farbe ausgewählt werden. Ein wichtiger Faktor sind auch die Witterungsverhältnisse der Region.
Außerdem ergeben sich je nach Nutzungsgrad verschiedene Anforderungen an Unterbau und Belag. In der Regel fügen sich besonders harmonisch die Steine in den Garten, die in der jeweiligen Region auch in freier Natur vorkommen.

Auf Schritt und Tritt
Durch Wege werden einzelne Gartenbereiche mit einander verbunden, sie können aber auch als Trennlinien dienen und einen Garten in verschiedene Themengebiete teilen. In streng formalen Gärten sollten sie gerade verlaufen und schaffen dadurch geometrisch angelegte Sichtachsen. Im ursprünglichen Naturgarten bieten sich eher verschlungene Wege an.

Je nach Material können Wege die Gestaltung des Gartens betonen: Zusätzliche Leuchtkraft erhält zum Beispiel ein Staudengarten, wenn er durch weiße Kieswege begehbar gemacht wird. Einzelne Findlinge lassen den Heidegarten noch urwüchsiger wirken. Gepflasterte Wege können aus großen Bodenplatten oder Klinkersteinen bestehen und blühen auf, wenn ihre Fugen mit niedrigwachsenden Pflanzen verschönert werden. Dadurch verwischt sich der Übergang zu den angrenzenden Beeten und Rabatten. Noch einfacher geht dies mit Rasenwegen.

Stein für Stein für Stein
Ein Garten erhält Struktur durch Wege, bestens gelingt dies auch durch Mauern! Sie rahmen den Garten ein und dienen so als Sicht- und Lärmschutz dienen. Zusätzlich teilen sie den Garten in unterschiedliche Räume oder laden als Sitzmäuerchen zum Platznehmen ein. Eine freistehende Sandsteinmauer am Lieblingsplatz schützt an den Abenden vor Wind und Kälte und strahlt die gespeicherte Wärme des vergangenen Tages zurück. Verwitterte größere Mauern lassen den Garten geheimnisvoll erscheinen.

Mauern mit großen Fugen sind Lebensraum für viele Kleintiere, darunter auch Eidechsen und Vögel. Eine schöne Dekoration erhalten Fugen durch Mauerpfeffer, Felsensteinrich, Porzellanblümchen, Hornkraut oder Blaukissen.

Wo Aschenputtel ihren Schuh verlor
Auch wenn es keine großzügige Freitreppe am Hange eines Schlosses ist, auf Stufen können Gartenbesitzer trotzdem wandeln, um verschiedene Ebenen ihres Gartens zu erreichen. Gut geeignet sind beispielsweise Schiefer, Naturstein oder Betonformstein. Um einen kleinen Garten optisch zu vergrößern können Landschaftsgärtner künstliche Höhenunterschiede schaffen, die den Garten abwechslungsreich und lebendig machen.

Besonders interessant wirkt es, wenn die einzelnen Ebenen unterschiedlich bepflanzt und so zu verschiedenen Einzelgärten werden: Vom formal angelegten Gartenstück gelangen die Besitzer über eine sachlich gestaltete Treppe in den Bauerngarten und von dort in den japanischen Garten. Bei kleinen Gärten vergrößern verschiedene Ebenen die gepflasterte Terrasse und schaffen mehr Platz für Gäste.

Quelle: BGL